Suche nach vermisstem Pawlos (6) jetzt bundesweit mit neuer Taktik

Von Julius Wacker

Weilburg - Bringen Anzeigetafeln den Durchbruch? Seit nunmehr sieben Tagen sucht die Polizei mit einem Großaufgebot nach dem sechsjährigen Pawlos. Doch von dem Jungen aus dem mittelhessischen Weilburg fehlt weiter jede Spur.

Immer noch fehlt von dem sechsjährigen Pawlos jede Spur.
Immer noch fehlt von dem sechsjährigen Pawlos jede Spur.  © Bild-Montage: Friso Gentsch/dpa, Polizeipräsidium Westhessen

Neben den Suchmaßnahmen in der Kleinstadt kündigte die Polizei Westhessen an, mehr als 13.000 digitale Informationstafeln etwa an Bahnhöfen, Autobahnraststätten und Flughäfen im öffentlichen Raum zu nutzen, um nach dem Jungen zu suchen.

"Die Polizei erhofft sich durch diese Aktion nochmals Hinweise auf seinen Verbleib", hieß es.

Außerdem soll bis Freitag eine zweistellige Zahl an Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei und des Polizeipräsidiums Westhessen weiter nach dem Jungen suchen.

Sie will sich womöglich etwas antun: Wo ist Lea-Chantal (16) aus Hamburg?
Vermisste Personen Sie will sich womöglich etwas antun: Wo ist Lea-Chantal (16) aus Hamburg?

Dann werde es eine Neubewertung der Lage geben, erklärte ein Sprecher. Zudem wolle man neue Hinweise generieren, etwa durch Meldungen aus der Bevölkerung.

Pawlos ist laut Polizeiangaben "autistisch veranlagt". Am Dienstagmittag war er ohne ersichtlichen Grund von seiner Förderschule davongelaufen.

Zuletzt tauchte ein Video auf, das den Jungen laut Polizei "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" zeigt. Darauf sei zu sehen, wie er auf einer stark befahrenen Straße stehe. Ein Verkehrsteilnehmer begleitete ihn daraufhin von der Fahrbahn.

Ein Bild aus dem Video, das nach dem Verschwinden des Jungen aufgetaucht ist.
Ein Bild aus dem Video, das nach dem Verschwinden des Jungen aufgetaucht ist.  © Polizeipräsidium Westhessen

Polizei geht weiterhin nicht von Gewaltverbrechen aus

Mit dem Mann habe die Polizei bereits gesprochen, nähere Angaben dazu und was nach dem Video geschah wollte sie nicht machen.

Man gehe aber weiterhin von einem Vermisstenfall und nicht von einem Gewaltverbrechen oder Kriminaldelikt aus.

Am kommenden Freitag soll die Lage neu bewertet werden.
Am kommenden Freitag soll die Lage neu bewertet werden.  © Thomas Frey/dpa

Wer Pawlos sehe, solle ihn nicht direkt ansprechen oder rufen, weil er sehr schreckhaft sei, so die Polizei.

Stattdessen solle man den Polizeinotruf 110 wählen oder sich an eine Polizeidienststelle wenden.

Erstmeldung vom 31. März, 13.26 Uhr, zuletzt aktualisiert um 13.45 Uhr.

Titelfoto: Bild-Montage: Thomas Frey/dpa, Polizeipräsidium Westhessen/dpa

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