Seit fünf Jahren vermisst: Neues Video im Fall Rebecca Reusch aufgetaucht!

Berlin - Auch fünf Jahre nach dem Verschwinden der damals 15-jährigen Rebecca Reusch gibt der Vermisstenfall Rätsel auf. Bringt nun ein neues Video Licht ins Dunkel?

Vor genau fünf Jahren verschwand die damals 15-jährige Berliner Schülerin Rebecca Reusch. Ihr Bild ging um die Welt. (Archivbild)
Vor genau fünf Jahren verschwand die damals 15-jährige Berliner Schülerin Rebecca Reusch. Ihr Bild ging um die Welt. (Archivbild)  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa, ---/Polizei Berlin/dpa

Am Jahrestag des Verschwindens der Schülerin aus Berlin hat die "Bild"-Zeitung bislang unbekanntes Videomaterial veröffentlicht. Es soll den Hauptverdächtigen in dem Fall - Rebeccas Schwager (heute 32) - erneut belasten.

Nur wenige Sekunden dauert der gezeigte Clip, aufgenommen wurde er von einer Überwachungskamera in der Nachbarschaft.

Zu sehen ist, wie um 7.24 Uhr der rote Twingo des Schwagers vom Haus von Rebeccas Schwester, wo diese übernachtet hatte, wegfährt. 46 Minuten später, um 8.10 Uhr, kehrt er zurück.

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In der Nacht zum 18. Februar 2019 übernachtete Rebecca Reusch bei ihrer Schwester im Ortsteil Britz. Um 5.45 Uhr kam ihr Schwager betrunken von einer Firmenfeier zurück. Gegen 7 Uhr verließ die Schwester das Haus.

Rebeccas Mutter hatte ihre Tochter am Morgen angerufen, um sie zu wecken. Als sie nicht ans Telefon ging, rief die Mutter den Schwager an, der sie zunächst wegdrückte. Dann rief der Schwager zurück, ging ins Wohnzimmer und erklärte, Rebecca sei bereits weg.

In der Schule kam die damals 15-Jährige aber nicht an und auch nicht zurück nach Hause. Am Nachmittag meldete die Familie sie als vermisst.

Staatsanwaltschaft: Video gibt nichts Neues

Auch in einem Waldstück bei Storkow (Oder-Spree) suchten Polizisten 2019 nach der Vermissten. (Archivbild)
Auch in einem Waldstück bei Storkow (Oder-Spree) suchten Polizisten 2019 nach der Vermissten. (Archivbild)  © Patrick Pleul/dpa

Die Staatsanwaltschaft hat die Erwartungen an das Video aber inzwischen gedämpft. Das Beweisstück sei vor einigen Wochen bereits geprüft worden, hieß es.

"Wir kennen das Video, wir haben es ausgewertet und es ergeben sich keine neuen Erkenntnisse daraus", sagte ein Sprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

Die "Bild"-Zeitung habe das Video den Ermittlern im Herbst übergeben. Daraus habe sich aber kein neuer Stand für die Ermittlungen ergeben, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

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Im Fall Rebecca Reusch war der Verdacht schnell auf den Mann der Schwester gefallen, der am Morgen des Verschwindens allein mit der Schülerin in dem Haus in Neukölln war.

Zweimal wurde der Mann von der Polizei festgenommen, aber aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen.

Rebecca Reusch: Schwager weiter Hauptverdächtiger

Mit Flugblättern wurde in Berlin nach dem vermissten Mädchen gesucht. (Archivbild)
Mit Flugblättern wurde in Berlin nach dem vermissten Mädchen gesucht. (Archivbild)  © Christoph Soeder/dpa

Der Schwager bestreitet seither alle Vorwürfe. Unterstützt wird er von Rebeccas Familie.

Die Ermittler gehen davon aus, dass Rebecca Reusch am Tag ihres Verschwindens getötet worden ist. Allein: Von der Leiche fehlt bis heute jede Spur.

Die Mordkommission wertete in dem Fall Handy-Daten aus, befragte die Familienmitglieder und weitere Zeugen.

Eine Entführung schlossen die Ermittler aus, doch auch im Haus und im Auto konnten keine Spuren eines Verbrechens gefunden werden.

Erstmeldung vom 18. Februar, 10.23 Uhr. Letztes Update um 12.20 Uhr.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa, ---/Polizei Berlin/dpa

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