Rebecca Reusch vermisst: Verschafft dieses Indiz traurige Gewissheit?

Berlin - Über vier Jahre ist der Vermisstenfall Rebecca Reusch inzwischen schon her. Dennoch ist das Interesse von Medien und Öffentlichkeit nach wie vor ungebrochen - nicht zuletzt, weil eine erneute Hausdurchsuchung hohe Wellen schlug.

Groß angelegte Suchaktion brachten bislang keinen Erfolg.
Groß angelegte Suchaktion brachten bislang keinen Erfolg.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa, ---/Polizei Berlin/dpa

Ein fehlender Bademantelgürtel sorgte für Schlagzeilen. Zudem sollen akustische Messungen stattgefunden haben.

Dass die Ermittler nach einem so langen Zeitraum überhaupt das Haus des Schwagers erneut ins Visier nahmen, hängt laut "Bild" auch mit Google zusammen. Zwei Jahre hat die Auswertung des USB-Sticks mit den verschlüsselten Daten von Rebecca und dem beschuldigten Schwager gedauert, brachte aber offenbar neue Erkenntnisse.

So soll der verdächtige Familienvater am Morgen von Rebeccas Verschwinden noch auf Pornoseiten unterwegs gewesen sein - und eben nicht wie behauptet geschlafen zu haben. Der 31-Jährige soll sich demnach für Fesselsex und Strangulationspraktiken interessieren.

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Und noch etwas konnten die Ermittler dank des Daten-Riesen herausfinden. Seit ihrem Verschwinden hat sich niemand mehr in ihrem Google-Konto eingeloggt - weder mit dem Handy, noch auf einem anderen Gerät, berichtet die "Bild".

Ein weiteres Indiz, das ihre Familie wohl nicht gerade hören möchte. Es unterstützt die Theorie der Polizei. Sie gehen schon länger davon aus, dass das Mädchen das Haus nicht mehr lebend verlassen hat.

Von Rebecca Reusch fehlt seit vier Jahren jede Spur: Familie glaubt weiter an die Unschuld des Schwagers

Die Ermittler nahmen zuletzt erneut das Haus des Schwagers ins Visier. (Archivbild)
Die Ermittler nahmen zuletzt erneut das Haus des Schwagers ins Visier. (Archivbild)  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Die damals 15-Jährige hatte die Nacht auf den 18. Februar 2019 bei ihrer älteren Schwester sowie ihrem Schwager in Berlin-Buckow verbracht. Am nächsten Morgen wollte sie von dort aus in die Schule, kam aber nie an. Seitdem fehlt von ihr jede Spur.

Auch wenn es immer mal wieder Zeugen gab, die die Jugendliche gesehen haben wollen - ob an einer Bushaltestelle, auf einem Parkplatz oder in Polen - ist für die Polizei wohl klar: Rebecca lebt nicht mehr.

Sie haben weiterhin den Schwager im Visier. Gleich mehre Indizien sprechen gegen ihn. So sind es vor allem die beiden Autofahrten nach Brandenburg am Tag ihres Verschwindens, sowie am Tag danach, die ihn so verdächtig machen. Wirklich erklären konnte er die Fahrten den Ermittlern offenbar nicht.

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Anders sieht es bei der Familie aus. Da passt weiterhin kein Blatt Papier dazwischen. Sie glauben fest an seine Unschuld. Daran ändern auch die neuesten Erkenntnisse nichts.

"Florian ist für meinen Mann und mich wie ein Sohn. Er macht alles für uns und würde uns niemals Leid zufügen. Solange wir nicht hundertprozentig wissen, dass Florian etwas mit Beccis Verschwinden zu tun hat, gilt für uns die Unschuldsvermutung", sagte Rebeccas Mutter nach Bekanntwerden der erneuten Durchsuchungen der "Bild" vor einigen Wochen.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa, ---/Polizei Berlin/dpa

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