Rebecca Reusch seit sechs Jahren vermisst: Tausende Hinweise und keine Spur?
Berlin - Was ist nur mit Rebecca Reusch passiert? Auch nach sechs Jahren fehlt von der Schülerin jede Spur. Sie hatte die Nacht bei ihrer Schwester in Buckow verbracht, wollte am Morgen des 18. Februar 2019 von dort aus zur Schule, kam aber nie an. Seitdem kursieren mehrere Theorien zu ihrem Verschwinden.
![Rebecca Reusch wird nun schon seit sechs Jahren vermisst.](https://media.tag24.de/951x634/h/n/hnerl9c8mrmoiozy3p6oh7mp4kqhccgd.jpg)
Eine heiße Spur scheint aber nicht darunter. Bis heute fehlt jegliches Lebenszeichen der damals 15-Jährigen. Gesucht wird weiter, wenn auch nicht mehr ganz im großen Maße, wie noch vor sechs Jahren.
So sind seit ihrem Verschwinden rund 3200 Hinweise bei der Polizei eingegangen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gab es auch im vergangenen Jahr noch Hinweise im niedrigen dreistelligen Bereich, wie ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Zu einem Fortschritt bei den Ermittlungen hätten diese allerdings nicht geführt. Ebenso wenig die Knochenfunde im Oktober 2020 und Januar 2021 in Berlin und Brandenburg. Dabei habe es sich um Tierknochen gehandelt, hieß es.
Vor fünf Jahren fanden etwa zwei Jugendliche eine Decke sowie Knochen bei Kummersdorf. Aber auch die Decke sei nicht die gesuchte gewesen.
Rebeccas Schwager wird weiterhin verdächtigt
![Suchaktionen in Brandenburg brachten keinen Durchbruch.](https://media.tag24.de/951x634/d/a/daw4eqy6wwoaf7s8ygz8x5gubbro3g7j.jpg)
So liegt der Fokus weiterhin auf dem Schwager: Der damals 27-Jährige kam erst am frühen Morgen von einer Firmenfeier zurück, war mit Rebecca allein im Haus. Der ehemalige Koch hat auch nicht wie behauptet geschlafen, sondern wohl Pornos auf dem Handy geschaut.
Weil die Mutter Rebecca nicht erreichen konnte, versuchte sie es beim Schwager. Er drückte den Anruf weg, rief dann aber kurz darauf zurück und sagte, Rebecca sei bereits weg. In der Schule aber kam sie nie an. Die Polizei geht schon länger davon aus, dass sie das Haus nicht lebend verlassen hat.
Besonders verdächtig: die beiden Autofahrten nach Brandenburg am Tag ihres Verschwindens sowie am Tag danach. Nur er hatte Zugriff auf den Renault Twingo. Dazu passt, dass Zeugen den Twingo im Wald von Kummersdorf, etwa 30 Autominuten von der Hauptstadt entfernt, gesehen haben wollen. Es folgten groß angelegte Suchaktionen - ohne Ergebnis.
Später gab er zu, sich wegen Drogengeschäften auf dem Weg nach Polen gemacht zu haben. Die Polizei wollte dieser Erklärung so recht keinen Glauben schenken. Die Familie aber steht hinter ihm. Daran hat sich auch nach sechs Jahren nichts geändert. Rebecca Reusch bleibt allerdings wie vom Erdboden verschluckt.
Titelfoto: ---/Polizei Berlin/dpa, Julian Stähle/dpa-Zentralbild/dpa