Vermisste Rebecca Reusch: So erklärt ihre Mutter den fehlenden Gürtel
Berlin - Zuletzt ist es um den Vermisstenfall Rebecca Reusch ziemlich still geworden, jetzt aber scheint wieder Bewegung in die Ermittlungen zu kommen. Die Polizei hat erneut das Haus des Schwagers durchsucht - und das schon vor einiger Zeit.
Eine Durchsuchung habe bei "dem Beschuldigten, gegen den die Ermittlungen weiterhin andauern" stattgefunden, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Sebastian Büchner lediglich mit. Namen nannte er zwar nicht, doch klar ist: Es handelte es sich um den Schwager. Er ist auch nach vier Jahren weiterhin der einzige Verdächtige.
Die Ermittler gehen schon länger davon aus, dass die damals 15-Jährige das Haus nicht mehr lebend verlassen hatte. Der Mann soll die Schülerin getötet und die Leiche vermutlich in Brandenburgs Wäldern verscharrt haben.
Zweimal saß der Koch bereits in Untersuchungshaft, die Familie glaubt aber weiter an seine Unschuld. Daran haben weder die neuesten Durchsuchungen noch der fehlende Bademantel-Gürtel etwas geändert.
Mutter Brigitte Reusch hat ohnehin eine ganz simple Erklärung für das fehlende Stück. Angeblich habe man den Gürtel für das Ziehen und Schleppen eines Bobby-Cars verwendet, teilte sie einem RTL-Reporter am Telefon mit. Als dieser schmutzig wurde, habe man ihn schließlich entsorgt. Dass nun erneut ermittelt werde, sei schwer für Familie. Dennoch halte man zusammen.
Wann genau die Untersuchungen stattgefunden haben, ist weiter unklar. Details nannte die Staatsanwaltschaft nicht, auch um die Ermittlungen nicht zu gefährden.
Von Rebecca Reusch fehlt seit vier Jahren jede Spur: Schwager weiterhin im Verdacht
Neben dem fehlenden Bademantel-Gürtel sorgte aber noch ein weiteres Detail für Aufsehen. Laut RTL sollen im Haus akustische Messungen stattgefunden haben. Durch diese Tests erhofft man sich wohl Erkenntnisse, welche Geräusche nach außen gelangen.
Der Fall:
Rebecca hatte in der Nacht auf den 18. Februar 2019 im Haus ihrer Schwester in Berlin-Buckow verbracht, wollte von dort am nächsten Tag in die Schule, kam aber nie an. Als sie auch am Abend nicht nach Hause kam, schaltete die Familie die Polizei ein. Ihr Foto ging um die Welt, doch auch nach vier Jahren fehlt von dem Mädchen jede Spur. Bis heute gibt es weder eine Leiche noch ein Lebenszeichen von ihr.
Warum hat die Polizei weiter den Schwager im Visier? Er war mit Rebecca alleine im Haus, kam betrunken von einer Firmenfeier nach Hause und soll, anders als behauptet, nicht geschlafen haben. Stattdessen soll er auf dem Handy Pornos geschaut haben.
Zudem konnte er den Ermittlern die beiden Fahrten nach Brandenburg am Tag von Rebeccas Verschwinden sowie am Tag danach nicht glaubhaft erklären. Zeugen wollen im Brandenburger Wald sowohl den Renault Twingo, als auch eine verdächtige Person, auf dessen Beschreibung der Schwager passt, gesehen haben.
Zweimal saß der 31-Jährige in Untersuchungshaft, musst aus Mangel an Beweisen aber wieder freigelassen werden. Kommt nun wieder Bewegung in den Vermisstenfall?
Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa, ---/Polizei Berlin/dpa