Rätselhafter Vermisstenfall: Spürhunde suchen nach Leiche von Nils Hansen
Hamburg - Im Fall des seit Oktober 2020 vermissten Nils Hansen aus Hamburg gehen die Ermittler davon aus, dass der zum Zeitpunkt seines Verschwindens 47 Jahre alte Mann getötet wurde.
Das teilten die Staatsanwaltschaft Lübeck und die Polizei am Mittwoch mit. Die Ermittler gehen außerdem einer neuen Spur im Kreis Herzogtum-Lauenburg (Schleswig-Holstein) nach. Seit Montag werde mit Mantrailer-Hunden nach der Leiche des Mannes gesucht.
Die Suche begann in Güster. Auf einem Campingplatz der Gemeinde wurde Hansen zuletzt gesehen. Die Spur führte die Hunde nach Schwarzenbek und Geesthacht. In der Stadt an der Elbe wurde die Suche am Mittwoch fortgesetzt. Ein Hund verfolgte die Fährte bis nach Hamburg-Bergedorf. In dem Stadtteil lebte Hansen.
Auf TAG24-Nachfrage, ob ein Mantrailer-Hund mehr als ein Jahr nach dem Verschwinden noch Geruchsspuren eines Vermissten wahrnehmen könne, sagte eine Polizeisprecherin, dass das nun ausgewertet werde. Ob die Suche nach dem Vermissten fortgesetzt wird, werde sich danach zeigen.
Der Fall Nils Hansen gibt der Polizei Rätsel auf. Am 20. Oktober 2020 verschwand der damals 47-Jährige, erst Mitte November gab es eine Öffentlichkeitsfahndung nach ihm. Zu dem Zeitpunkt vermutete die Polizei bereits, dass er in einer hilflosen Lage oder Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte.
Hinweise nach Vorstellung des Falls in "Aktenzeichen XY...ungelöst"
Erst später wurde bekannt, dass der Audi des Vermissten in der Nacht zum 26. Oktober 2020 auf einem Parkplatz in Geesthacht an der Elbuferstraße entdeckt wurde. Das Auto brannte völlig aus.
Im Dezember 2020 rückte die Polizei auf dem Campingplatz in Güster an. Dort gruben die Beamten nach Hansens Leiche, fanden sie aber nicht. Taucher suchten vergeblich im Elbe-Lübeck-Kanal.
Weitere Zeugenhinweise versprachen sich die Ermittler durch veröffentlichte Fotos vom Auto des Vermissten sowie eine Vorstellung des Falls im Dezember 2021 in "Aktenzeichen XY...ungelöst". Dort kam ein neues Detail ans Licht. Hansen soll als Drogenkurier im Kreis Herzogtum Lauenburg unterwegs gewesen sein.
Eine niedrige zweistellige Anzahl von Hinweisen sei nach der Sendung eingegangen, teilten die Ermittlungsbehörden jetzt mit. Ihnen sei umfassend nachgegangen worden. Doch kein Hinweis hat bis heute zum Auffinden von Hansen geführt. Der Einsatz der Suchhunde stehe nicht im Zusammenhang mit den Tipps der ZDF-Zuschauer.
Nils Hansen bleibt weiter verschwunden. Das Stormarner Tageblatt und die Bild halten es auch für möglich, dass der Vermisste nicht tot, sondern untergetaucht ist.
Titelfoto: Polizei Hamburg