Nach dem Tod von Arian: Kirche bietet Platz zum Trauern

Bremervörde - Seit wenigen Tagen ist es traurige Gewissheit: Arian ist tot! Das Schicksal des Sechsjährigen bewegt viele Menschen - auch in seinem Heimatort. In der Kirche sollen Trauernde einen Zufluchtsort finden.

Gebastelte vierblättrige Kleeblätter hängen an einem Zaun im Wohnort von Arians Familie. Die Kirche will nach seinem Tod ein Zufluchtsort für Trauernde sein.
Gebastelte vierblättrige Kleeblätter hängen an einem Zaun im Wohnort von Arians Familie. Die Kirche will nach seinem Tod ein Zufluchtsort für Trauernde sein.  © Sina Schuldt/dpa

Einen Platz zum Trauern will die evangelische Kirche den Menschen nach dem Tod des sechsjährigen Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde geben.

Die Kirche der Gemeinde Elm - ein Ortsteil von Bremervörde und das Zuhause des autistischen Kindes - solle als "Ort der stillen Trauer und des Gedenkens dienen", sagte der Superintendent des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven, Carsten Stock, am Freitag.

Dafür solle die Kirche am Freitagnachmittag von 17 bis 19 Uhr und am Samstag von 10 bis 18 Uhr offen stehen.

Verschiedene Stationen zum Trauern um Arian

Bis zu 1200 Helfer suchten vergeblich nach dem verschwundenen Arian.
Bis zu 1200 Helfer suchten vergeblich nach dem verschwundenen Arian.  © Fotomontage: Moritz Frankenberg/dpa, Polizei

Ein DNA-Abgleich hatte ergeben, dass Arian das tote Kind war, das ein Landwirt am Montagnachmittag bei Mäharbeiten auf einer Wiese im Landkreis Stade gefunden hatte.

Nach Polizeiangaben gab es keine Hinweise darauf, dass der seit April vermisste Junge Opfer eines Verbrechens wurde. Die Todesursache nannten die Ermittler zum Schutz der Familie nicht.

Arian verschwand vor mehr als zwei Monaten, am 22. April, aus seinem Zuhause. Die Polizei ging davon aus, dass der Junge das Haus selbstständig verlassen hatte. Die Suche mit zeitweise bis zu 1200 Helfern blieb vergeblich.

Vermisster Teenager am Frankfurter Bahnhof aufgegriffen
Vermisste Personen Vermisster Teenager am Frankfurter Bahnhof aufgegriffen

Superintendent Stock erklärte, vier verschiedene Stationen würden vorbereitet, an denen die Menschen auf unterschiedliche Art trauern und die "Gefühle, die sie bewegen", ausdrücken könnten.

Sie könnten ein Licht für den kleinen Jungen anzünden oder ihm symbolisch Blütenblätter mitgeben.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

Mehr zum Thema Vermisste Personen: