Mysteriöser Vermisstenfall: Studentin Yolanda verschwand heute vor zwei Jahren spurlos
Leipzig - Wo ist Yolanda K.? Diese Frage stellt sich die Familie der vermissten Leipziger Studentin seit 24 Monaten. Am heutigen Samstag jährt sich das Verschwinden der damals 23-Jährigen zum zweiten Mal.
Es war der 25. September 2019. Yolanda schreibt eine Einkaufsliste für IKEA, will in dem schwedischen Möbelhaus in Günthersdorf westlich von Leipzig einen lichtundurchlässigen Vorhang samt Stange, eine Schreibtischlampe und Blumentöpfe kaufen.
Gegen 15 Uhr verlässt sie ihre WG in der Körnerstraße im Zentrum-Süd, um in den 18 Kilometer entfernten IKEA an der A9 zu fahren. Ob sie dort ankam, ist bis heute unklar.
Ein Fährtenhund führt die Ermittler später zur nahegelegenen Haltestelle "Südplatz" auf der Karl-Liebknecht-Straße. Ob es sich um eine tagesaktuelle oder alte Spur handelt, ist nicht bekannt.
Nach ihrer Shoppingtour plant die Architekturstudentin mit einer Freundin zu einer Hochschulveranstaltung auf die Burg Giebichenstein in Halle (Saale) zu fahren. Doch weder kommt sie dort an, noch meldet sie sich bei ihrer Bekannten.
Auch in ihre Leipziger WG kehrt die damals 23-Jährige nicht zurück.
"Die Ermittlungen dauern weiterhin an und es wird weiterhin in alle Richtungen ermittelt"
TAG24 hat anlässlich des zweijährigen Verschwindens bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Leipzig nach den aktuellsten Erkenntnissen gefragt.
Nach der letzten größeren Suchmaßnahme im Dezember 2019 habe es weder im vergangenen noch in diesem Jahr weitere Aktionen gegeben, teilte Staatsanwalt Andreas Ricken mit.
In den vergangenen Monaten gab es auch "keine Hinweise aus der Bevölkerung", so Ricken weiter. Insgesamt liefen zu dem Vermisstenfall generell nur wenige Hinweise ein.
Dennoch dauern die Ermittlungen weiterhin an. Ob es sich um einen Unfall, ein Verbrechen oder ein freiwilliges Verlassen des privaten Umfeldes handelt, ist weiter unbekannt. "Es wird in alle Richtungen ermittelt." Aufgrund der laufenden Ermittlungen konnte der Staatsanwalt keine weiteren Angaben machen.
Für ein freiwilliges Untertauchen würde zwar der Kauf eines Flugtickets nach Jordanien einen Tag vor ihrem Verschwinden sprechen. Aber ihr Vater sagte in einem früheren "Kripo live"-Beitrag: "Ich glaube nicht, dass sie sich einfach auf- und davongemacht hat."
Ihre wiederkehrenden, unvorhersehbare Ohnmachtsanfälle würden für einen Unfall sprechen. Doch wieso wurde sie bis heute nicht gefunden?
Yolandas Familie hat die Hoffnung, sie jemals wiederzusehen, nicht aufgegeben. "Solange wir nichts anderes wissen, gehen wir davon aus: Irgendwo ist sie."
Alle Informationen zu Yolanda findet Ihr auf der Seite des Bundeskriminalamts.
Titelfoto: Bildmontage: Silvio Bürger, Polizei Leipzig