Wird der Mörder von Joggerin Mariya (†29) nie gefunden?
Leipzig/Halle (Saale) - Als fröhlich und zuverlässig wurde Mariya Nakovska (†29) von ihren Freunden und Kommilitonen beschrieben. Doch die Bulgarin lebt nicht mehr, sie vor fast genau fünf Jahren beim Joggen vergewaltigt und ermordet. Erneut hat sich die MDR-Sendung "Kripo live" mit dem Fall beschäftigt.
Am Sonntagabend stellte Moderator Axel Bulthaupt den Fall der 29-Jährigen noch einmal vor. Die Hoffnung: Vielleicht gibt es doch noch einen Hinweis aus der Bevölkerung, vielleicht will der Täter sein Gewissen bereinigen.
Der Fall:
Mariya Nakovska wird am 22. September 1984 in Plewen, 150 Kilometer nordöstlich der bulgarischen Hauptstadt Sofia, geboren. Sie ist Einzelkind, wächst bei ihren streng gläubigen Eltern auf.
Mit Anfang 20 entscheidet sich die brünette Bulgarin, nach Deutschland zu ziehen, um hier zu studieren. An der Martin-Luther-Universität in Halle an der Saale bekommt sie einen Platz, studiert fortan Wirtschaftswissenschaften. Durch ihre fröhliche Art baute sie sich schnell einen Freundeskreis auf, war beliebt.
Am Abend des 6. Februar 2014, einem Donnerstag, verließ Mariya ihre Wohnung im Studentenwohnheim in der Kurt-Mothes-Straße 6, lief zur nahegelegenen Peißnitzinsel, um dort zu joggen. Doch sie sollte nicht zurückkehren. Die 29-Jährige wurde von einem unbekannten Mann vergewaltigt und erwürgt.
Am Freitagabend, nur einen Tag nach dem Mord, wird Mariyas Leiche von einem Spaziergänger in einem Wassergraben entdeckt. Zuerst deutet nichts auf ein Tötungsdelikt hin. Dass die Tote hüftabwärts nackt ist, wird zunächst mit der Strömung der Saale erklärt.
Wenig später steht aber fest: Mariya Nakovska wurde erwürgt und vergewaltigt. An der Leiche werden DNA-Spuren gesichert, auch eine Spermaspur ist dabei. Insgesamt 60 Ermittlungsakten häufen sich an. Dennoch bleibt der Fall bis heute ungelöst.
"Am Anfang war ich der Auffassung, dass es gar nicht so schwer sein könnte, diesen Täter zu ermitteln", sagte Staatsanwalt Klaus Wiechmann bei "Kripo live". Dass die handfesten Spuren am Ende nicht zur Ermittlung eines Täters führte, "ist sehr bedauerlich und auch Ernüchterung." Fallanalytiker vermuten, dass der Mörder sehr stressresistent ist und man ihm solch eine Tat nicht zutrauen würde.
Mariya Nakovska wurde am 15. März 2014 in Bulgarien bestattet. Am kommenden Mittwoch jährt sich der Mord an der Studentin zum fünften Mal. Dennoch geben die Ermittler noch immer nicht auf. Wiechmann: "Mord verjährt nicht." Die Ermittlungsakten sollen in Halle bleiben. Sollten sich neue Hinweise ergeben, sind diese dann gleich griffbereit.
Solltet Ihr Hinweise zu dem Mord an der 29-jährigen Bulgarin geben können, meldet Euch bitte bei der Kripo Halle, Tel. 03452241291.