Inga (5) acht Jahre lang vermisst: Polizei macht bei Grabung interessante Entdeckung
Stendal/Halle - Achteinhalb Jahre ist die damals fünfjährige Inga bereits verschwunden. Die Polizei ging nun neuen Hinweisen nach und fand bei Grabungen spannende Anhaltspunkte.
2015 verschwand im abgelegenen Stendaler Ortsteil Wilhelmshof die fünfjährige Inga scheinbar spurlos - jetzt ging die Polizei neuen Hinweisen in dem Fall nach.
Am Donnerstag gab es Grabungen auf einem Privatgrundstück, sie wurden am Nachmittag beendet, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Halle.
Dabei wurden einige wenige kleine Knochen gefunden, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stendal, Thomas Kramer.
Mehrere stammten offensichtlich von Tieren, bei einigen sei nicht sicher, ob sie menschlichen Ursprungs sind. Es seien keine markanten Knochen wie Schädel oder Becken gefunden worden, sagte Kramer. Rechtsmedizinische Untersuchungen folgten.
Auf dem ehemaligen Militärgelände wurde am Donnerstag mit Schaufeln und Spaten gegraben, auch ein Minibagger stand bereit. Die Grabungen seien nach einem Hinweis begonnen worden, zu dem Polizeisprecher Ripke keine näheren Angaben machte.
Inga (5) seit über acht Jahren verschwunden: Bringen neue Hinweise nun Klarheit?
Anfang Dezember soll es eine privat organisierte Suche mit Spezialhunden in der zu diesem Zeitpunkt verschneiten Gegend gegeben haben. Mehrere Hunde hätten angezeigt, dass in einem Bereich bei Uchtspringe, einem Ortsteil von Stendal, mögliche menschliche Überreste liegen könnten oder dort eine Ablagestelle gewesen sein könnte.
Die private Ermittlungsgruppe wollte ihre Ergebnisse an die Polizei weiterreichen, hieß es.
Die fünfjährige Inga aus Schönebeck bei Magdeburg verschwand am 2. Mai 2015 bei einem Besuch mit ihrer Familie im abgelegenen Stendaler Ortsteil Wilhelmshof - bis heute ist ihr Schicksal ungeklärt.
Bei der Vorbereitung eines Grillfestes wurde die Fünfjährige das letzte Mal gesehen. Umfangreiche Suchen mit Technik und Spürhunden sowie mehr als 1500 Einsatzkräften hatten zu keinem Ergebnis geführt. Die Ermittler gingen mehr als 2000 Spuren und Hinweisen nach.
Es wurden Teiche ausgepumpt, Gewässer untersucht, Gebäude mehrfach durchsucht. Dennoch gab es keine Spur zu dem vermissten Mädchen.
Die Polizeiinspektion Halle hatte im April die Auswertung und Analyse des bisherigen Ermittlungsstandes übernommen. Die Ermittler sollten mit einem unvoreingenommenen Blick auf den Fall schauen, der zuvor bei der Polizeiinspektion Stendal lag.
Originalmeldung vom 14. Dezember, zuletzt aktualisiert am 15. Dezember um 6.06 Uhr.
Titelfoto: Bildmontage: Cevin Dettlaff/dpa, Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord