Fall Valeriia (9): Warum hat die Schule nicht reagiert?
Döbeln - Sie suchen und suchen: Eine Vielzahl von Einsatzkräften war wieder im mittelsächsischen Döbeln zugange, nachdem Valeriia (9) am Montagvormittag auf dem Schulweg verschwand. Währenddessen werden Vorwürfe gegen die Schule des Mädchens laut: Warum haben die Lehrer das Fehlen der Kleinen nicht gemeldet?
Nachdem Einsatzkräfte neben Spürhunden auch Taucher eingesetzt hatten, um auf der Freiberger Mulde und an den Döbelner Teichen zu suchen, sprachen die Beamten vor allem mit Nachbarn auf der Suche nach möglichen Zeugen: "Der Fokus am heutigen Vormittag liegt auf der Anwohnerbefragung", sagte Polizeisprecher Andrzej Rydzik (39).
Ermittelt wird längst in alle Richtungen. Die Polizei bittet auch die Bevölkerung, in eigenen "Gärten, Kellern, Garagen, Schuppen, auf Dachböden und sonstigen Nebengelassen" nach der verschwundenen Valeriia Ausschau zu halten.
Auch Drohnen, die von der Feuerwehr zur Verfügung gestellt wurden, waren unterwegs - bisher ohne Erfolg.
Schule informierte Eltern nicht
Immer lauter werden indes Vorwürfe gegen die Grundschule "Am Holländer". Laut Clemens Arndt (47) vom Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) hätten die Lehrer Valeriias Abwesenheit "spätestens bis zum Ende der zweiten Unterrichtsstunde" den Eltern melden müssen.
Sollte es vorkommen, dass die Eltern von unentschuldigten Schülern nicht erreicht werden, könne die Schulleitung die Polizei hinzuziehen - zur "Amtshilfe und Gefahrenabwehr". Zu den Vorwürfen wollte sich Direktorin Luisa Greger (33) gegenüber TAG24 nicht äußern. Das LaSuB ermittelt.
Zeugenhinweise zu Valeriia an die Polizei unter Tel. 0371/3 87 34 88.
Titelfoto: Montage: Dietmar Thomas/Polizei Döbeln