Emotionaler Moment: So wird der Abschied von Pawlos (†6)

Weilburg - Es war ein Vermisstenfall, der ganz Deutschland bewegte: Die hessische Stadt Weilburg gedenkt am Mittwoch (30. April) des sechsjährigen Pawlos, der nach wochenlanger Suche am Ostersonntag tot aus der Lahn geborgen wurde.

Nach wochenlanger Suche wurde der Leichnam des vermissten Pawlos von einem Kanufahrer in der Lahn entdeckt.
Nach wochenlanger Suche wurde der Leichnam des vermissten Pawlos von einem Kanufahrer in der Lahn entdeckt.  © Helmut Fricke/dpa

Ein ökumenischer Gottesdienst in der Weilburger Schlosskirche soll Raum für Trauer und Gemeinschaft bieten – eingeladen sind neben der Familie auch Hessens Innenminister Roman Poseck (55, CDU), Bürgermeister Johannes Hanisch (38, CDU) sowie Vertreter von Kirche und Hilfsorganisationen.

Auch der Limburger Bischof Georg Bätzing (64) hat seine Teilnahme zugesagt. Pawlos, ein Kind mit autistischen Zügen, war am 25. März während der Schulzeit aus seiner Förderschule verschwunden. Trotz sofortiger Suche und bundesweiter Fahndung – unterstützt von Hunderten Ehrenamtlichen, Tauchern und einem Bundeswehr-Flugzeug – wurde er erst Wochen später in der Lahn entdeckt.

Die Obduktion ergab, dass er bereits kurz nach seinem Verschwinden ertrank. Die Staatsanwaltschaft Limburg prüft per Todesermittlungsverfahren mögliche Aufsichtspflichtverletzungen.

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Während der dramatischen Suche zeigte ein Video den Jungen laut Polizei mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer befahrenen Straße, begleitet von einem Mann, der den Notruf wählte. Doch Pawlos flüchtete erneut.

Nach der Entdeckung des Leichnams sowie der obligatorischen Obduktion wird aktuell noch geprüft, ob unter Umständen die gebotene Aufsichtspflicht seitens der Schule verletzt wurde.

Pawlos ertrank wohl kurz nach seinem Verschwinden: Bestattung im engsten Familienkreis

Zum Gedenken an den Sechsjährigen haben etliche Anteilnehmende am Flussufer Blumen, Kerzen und Kuscheltiere niedergelegt.
Zum Gedenken an den Sechsjährigen haben etliche Anteilnehmende am Flussufer Blumen, Kerzen und Kuscheltiere niedergelegt.  © Sabine Maurer/dpa

Derweil hatten Anteilnehmende bereits kurz nach der tragischen Entdeckung durch einen Kanufahrer am vergangenen Ostersonntag etliche Blumen, Kuscheltiere und Kerzen niedergelegt, um dem Sechsjährigen zu gedenken.

Die Bestattung erfolgt im engsten Familienkreis, während der Gottesdienst der breiten Öffentlichkeit die Chance gibt, Anteilnahme zu zeigen. "Die Anteilnahme der Helfer hat Trost gespendet", betonte die Stadt Weilburg abschließend.

Titelfoto: Sabine Maurer/dpa

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