Ein Jahr nach der Arian-Suche: Was sich bis heute alles verändert hat

Von Mirjam Uhrich

Bremervörde - Die Suche nach dem sechsjährigen Arian aus Bremervörde hat den Zusammenhalt in der Region nachhaltig gestärkt.

Vor einem Jahr ist das autistische Kind Arian (6) bei Bremervörde verschwunden.
Vor einem Jahr ist das autistische Kind Arian (6) bei Bremervörde verschwunden.  © Sina Schuldt/dpa

"Die Welle der Hilfsbereitschaft und das starke Zusammengehörigkeitsgefühl wirken bis heute nach – sowohl innerhalb der Einsatzkräfte als auch in der Bevölkerung", sagte ein Sprecher der Feuerwehr ein Jahr nach dem Verschwinden des Jungen.

Arian verschwand am 22. April 2024 aus seinem Zuhause in Bremervörde. Tagelang suchten Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige tagsüber und nachts nach dem Kind. Zeitweise beteiligte sich auch die Bundeswehr. Neben Suchhunden waren Drohnen, Boote, ein Hubschrauber und ein Tornado-Flugzeug im Einsatz.

Nach Einschätzung der Polizei war das Ausmaß der Suche bundesweit einzigartig und individuell auf das Kind mit Autismus ausgerichtet. So brannten Einsatzkräfte Feuerwerk ab, spielten Kinderlieder, hängten Luftballons und Süßigkeiten auf. Doch das Kind blieb verschwunden.

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Ende Juni entdeckte ein Landwirt beim Mähen einer Wiese Arians Leiche - nur wenige Kilometer von dessen Zuhause entfernt. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es nicht.

Polizei und Feuerwehr rüsten nach Arians Verschwinden auf

Zahlreiche Einsatzkräfte hatten sich bei der Suche nach Arian beteiligt.
Zahlreiche Einsatzkräfte hatten sich bei der Suche nach Arian beteiligt.  © Moritz Frankenberg/dpa

Aus Rücksicht auf die Angehörigen wird es kein öffentliches Gedenken geben, wie eine Sprecherin der Stadt Bremervörde mitteilte. "Der tragische Verlust von Arian hat uns alle tief bewegt, und unser Mitgefühl gilt weiterhin seiner Familie und allen, die ihm nahestanden."

Die Einsatzkräfte konnten im vergangenen Jahr an verschiedenen Gedenkveranstaltungen teilnehmen, wie der Sprecher der Feuerwehr mitteilte. Feuerwehr und Polizei arbeiteten zudem intern die Suche nach dem Jungen auf.

"Die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Einheiten war bereits zuvor gut eingespielt, wurde durch diesen intensiven Einsatz aber noch einmal deutlich gestärkt", betonte der Feuerwehrsprecher. "Dieses gemeinsame Handeln unter außergewöhnlichen Bedingungen hat das Verständnis und Vertrauen untereinander weiter gefördert."

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Auch technisch rüsteten die Einsatzkräfte auf: Die Polizei kündigte bereits an, die Zahl der Drohnen aufzurüsten. Die Kreisfeuerwehr hat mittlerweile ebenfalls eine "einsatzfähige Drohneneinheit aufgestellt", so der Sprecher der Feuerwehr. Darauf könne der gesamte Landkreis im Notfall zugreifen.

Die Anschaffung sei schon vor der Suche nach Arian geplant gewesen und sei nach dem Einsatz zeitnah umgesetzt worden.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

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