Von Wolfgang Jung, Christine Schulze und Sabine Maurer

Weilburg - Der vermisste Junge in Weilburg scheint weiterhin wie vom Erdboden verschluckt, auch Taucher werden nicht fündig. Die Frage bleibt: Wo ist der sechsjährige Pawlos?

"Nach den bisherigen Maßnahmen der letzten Tage setzen wir heute auch spezialisierte Taucher ein", sagte eine Sprecherin der Polizei in einem Statement auf Instagram.

Vom gegenüberliegenden Lahnufer aus verfolgten mehrere Dutzende Menschen den Einsatz der Taucher, darunter auch Anwohner und Angehörige.

Am Nachmittag dann die Information der Behörden: Auch die Spezialtaucher haben in der Lahn keinerlei Hinweise auf Pawlos gefunden.

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Damit bleibt die Ungewissheit über das Schicksal des Jungen. Doch auch die Hoffnung, Pawlos lebend zu finden, besteht weiter.

Der Junge ist nach Polizeiangaben "autistisch veranlagt". "Wir setzen fest darauf, Pawlos lebend zu finden. Allerdings heute am vierten Tag können wir natürlich auch nichts mehr ausschließen", so eine Polizeisprecherin.

An diesem Wochenende seien weitere Suchmaßnahmen an Land geplant. Daran werde sich eine zweistellige Zahl an Einsatzkräften der Polizeidirektion Limburg-Weilburg sowie aus dem gesamten westhessischen Raum beteiligen. Die Ermittler würden nach wie vor allen Hinweisen nachgehen. Es sei eine dreistellige Anzahl an Hinweisen eingegangen.

Zudem prüft die Polizei ein Video, auf dem der Erstklässler den Angaben zufolge "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" zu sehen ist. Ein Junge stehe in dem Video auf einer stark befahrenen Straße, hieß es. Neben ihm sei ein Verkehrsteilnehmer zu erkennen, der ihn von der Fahrbahn begleite.

"Wir gehen aktuell davon aus, dass die Aufnahmen am Dienstagmittag entstanden sind. Der Urheber ist uns bekannt, das Video ist Gegenstand der Ermittlungen. Wir bitten Euch darum, von Spekulationen und Wertungen abzusehen!", schrieb die Polizei auf Instagram. Das Video kursiere in den sozialen Netzwerken.

Nach Angaben eines Polizeisprechers habe es bereits ein Gespräch mit dem Ersteller des Videos gegeben.

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Es gebe weiterhin keinerlei Hinweise auf ein Verbrechen oder eine Gewalttat. Das Video zeigt die bislang letzte bekannte Sichtung des Jungen.

Der Sechsjährige war am Dienstagmittag aus seiner Förderschule gelaufen. Er wurde kurz darauf noch am wenige hundert Meter entfernten Bahnhof gesehen. Dort endete auch die von den Spürhunden aufgenommene Spur.

Das nun aufgetauchte Video wurde laut Polizei nach der Sichtung am Bahnhof aufgenommen, beide Orte liegen nicht weit voneinander entfernt.

Pawlos ist räumlich nicht orientiert. Wer ihn sehe, solle ihn nicht direkt ansprechen oder rufen, da er sehr schreckhaft sei, und stattdessen den Polizeinotruf 110 wählen oder sich an eine Polizeidienststelle wenden.

Erstmeldung vom 28. März um 7.28 Uhr; Update um 16.52 Uhr.