Mann will Mord an Klaus Berninger (†16) beobachtet haben: Darum muss er jetzt vor Gericht

Aschaffenburg - 1990 stirbt der 16 Jahre alte Klaus Berninger aus Unterfranken gewaltsam in einem Wald. Der oder die Täter sind nach wie vor unbekannt. Ein Mann will die Tat beobachtet haben - doch die Ermittler glauben ihm nicht.

2022 wurde der Fall des 1990 gewaltsam ums Leben gekommenen Klaus Berninger (†16) aus Unterfranken neu aufgerollt.
2022 wurde der Fall des 1990 gewaltsam ums Leben gekommenen Klaus Berninger (†16) aus Unterfranken neu aufgerollt.  © Nicolas Armer/dpa

Der 57-Jährige ist nun wegen Vortäuschens einer Straftat angeklagt. Zum Prozess am heutigen Freitag erschien der Mann jedoch nicht. Er ließ kurz vor Verhandlungsbeginn ein ärztliches Attest vorlegen. Die Verhandlung wurde daher direkt wieder abgebrochen.

Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg wirft dem Angeklagten vor, die Polizei bei den Ermittlungen zum Mord an dem 16-jährigen Bäckerlehrling aus Wörth am Main an der bayerisch-hessischen Landesgrenze an der Nase herumgeführt und so umfangreiche Ermittlungen ausgelöst zu haben.

Er soll im vergangenen Jahr behauptet haben, das Verbrechen seinerzeit beobachtet zu haben. Zeitweise wurde gegen den Angeklagten sogar wegen Mordverdachts ermittelt.

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Die Polizei geht inzwischen aber davon aus, dass der Mann nicht an der Tat beteiligt war.

Der Fundort der Leiche wurde erneut akribisch angesucht und es fand eine großangelegte Befragung von Anwohnerinnen und Anwohnern statt.
Der Fundort der Leiche wurde erneut akribisch angesucht und es fand eine großangelegte Befragung von Anwohnerinnen und Anwohnern statt.  © Nicolas Armer/dpa

Der Angeklagte meldete sich, nachdem der Fall Thema bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst" war

Der Fall Klaus Berninger ist ein sogenannter Cold Case, also ein ungeklärter Altfall. Solche Fälle rollen Ermittlerinnen und Ermittler alle paar Jahre wieder auf - so geschehen im Jahr 2022. Es gab unter anderem eine großangelegte Befragung von Anwohnerinnen und Anwohnern.

Im Juni 2023 bat die Polizei über die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" eine breite Öffentlichkeit um Hinweise. Im Anschluss daran soll sich der Angeklagte mit unterdrückter Rufnummer bei der Polizei gemeldet haben.

Titelfoto: Nicolas Armer/dpa

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