Mutmaßlicher Killer von Tupac Shakur will's nicht gewesen sein
Los Angeles - Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Mord an dem legendären US-Rapper Tupac Shakur hat ein in dem Fall angeklagtes ehemaliges Gang-Mitglied eine Beteiligung bestritten.
Der heute 60-Jährige Duane "Keefe D" Davis plädierte am Donnerstag vor Gericht in Las Vegas auf nicht schuldig. Gegen ihn war im September Anklage wegen Mordes erhoben worden, obwohl er selbst nicht die tödlichen Schüsse auf den Rapper abgefeuert hatte.
Davis hatte sich in der Vergangenheit gebrüstet, der "Vor-Ort-Befehlshaber" bei dem Angriff auf Shakur und den Chef der Plattenfirma Death Row Records, Marion "Suge" Knight, gewesen zu sein.
Laut im US-Bundesstaat Nevada geltendem Recht kann jeder wegen Mordes angeklagt werden, der Beihilfe zu einem Mord leistet.
Shakur war im September 1996 in Las Vegas aus einem anderen Wagen heraus erschossen worden, als er per Auto auf dem Weg zu einem Nachtclub war.
Der Rapper war erst 25 Jahre alt, mit Hits wie "Dear Mama", "California Love" und "Changes" aber bereits ein Mega-Star der Rap-Szene.
Komplizierte Gang-Konflikte in US-Rapszene
Shakur stand bei dem Plattenlabel Death Row Records unter Vertrag, das damals der Gang Mob Piru aus Los Angeles nahe stand. Diese wiederum lag im Streit mit den South Side Compton Crips, deren Mitglied der jetzt angeklagte Davis war.
Auslöser für den Mord an Shakur war nach Überzeugung der Ermittler eine Schlägerei.
Shakur war eine der Schlüsselfiguren im von Branchenvertretern befeuerten Wettstreit zwischen Rappern der US-Ost- und der Westküste.
Zwar wurde er in New York geboren, zog aber als Jugendlicher mit seiner Familie nach Kalifornien. Dort wurde er zu einer der bekanntesten Figuren der Westküstenszene.
Titelfoto: Montage: Nicholas Hunt/Getty Images/AFP, AFP/Pool/John Locher