Köln - Mehr als 35 Jahre nach einem Mord an dem jungen Bundeswehrsoldaten Norbert Stolz (†20) in einer Kölner Kaserne wird der Fall neu aufgerollt und auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" vorgestellt. Bis heute ist ungeklärt, wer den 20-Jährigen getötet hat - und warum.
Am 24. Juni 1989 - einem Samstag - machte ein Offizier im Wachraum der Bundeswehrkaserne am Butzweilerhof in Köln-Ossendorf einen schrecklichen Fund, als er auf den leblos am Boden liegenden Soldaten stieß, dessen Oberkörper von mehreren schweren Stichverletzungen gezeichnet war.
Der 20-Jährige hatte seinen Wehrdienst nach Angaben der Kölner Polizei erst ein halbes Jahr zuvor in der Kaserne in Ossendorf angetreten und war nach den ersten Ermittlungen der damals eingesetzten Mordkommission in der Tatnacht fast alleine auf dem Gelände gewesen, nachdem die meisten seiner Kameraden nach Hause gefahren waren.
"Lediglich ein gleichaltriger Soldat hatte an diesem Wochenende ebenfalls Dienst, da er diese Schicht aufgrund eines Strafarrests leisten musste", schilderten die Ermittler. Der Zeuge habe damals in seinen Vernehmungen erklärt, dass er Stolz zuletzt am Freitagabend, gegen 22 Uhr, lebend gesehen haben will.
Was danach geschah, warum der junge Soldat sterben musste und durch wen, konnte trotz intensiver Ermittlungen bis heute nicht geklärt werden.
Mord an jungem Bundeswehrsoldat in Köln: "Cold Cases"-Einheit hofft auf neue Hinweise
Um Bewegung in die Ermittlungen zu bringen und in der Hoffnung, doch noch den entscheidenden Hinweis zu erhalten, stellt der Leiter der Ermittlungsgruppe "Cold Cases", Markus Weber, den Fall am Mittwoch in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ungelöst" vor. Die Ermittler suchen Zeugen, die möglicherweise Angaben zur Tatnacht, zu verdächtigen Personen oder einem möglichen Motiv machen können.
"Ob der Täter möglicherweise über eine offene Kellertür ins Gebäude eingedrungen ist, ist auch heute noch ein wichtiger Punkt in den wieder aufgerollten Ermittlungen von Markus Weber und seinem Team", erklärten die Beamten vorab.
Ausgestrahlt wird der Fall am heutigen Mittwochabend (5. März) um 20.15 Uhr im ZDF. Hinweise nimmt die Kölner "Cold Cases"-Einheit telefonisch unter 0221/2290 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.