Mord an Gitta Schnieder (†45): Polizei wird 33 Jahre später in Waldgebiet fündig
Buchholz - Bei der siebentägigen Suche in dem Waldgebiet Lohberger Forst (Landkreis Harburg) sind die Ermittler 33 Jahre nach dem Mord an der 45-jährigen Gitta Schnieder auf vier relevante Gegenstände gestoßen.
Insgesamt wurden 150 Funde sichergestellt, unter anderem auch Goldschmuck und alte Münzen, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Für die Entfernung einer Phosphorgranate aus dem 2. Weltkrieg durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst wurde die Suche kurzzeitig unterbrochen.
"Die Tötung eines anderen Menschen ist das größte Unrecht, das unsere Gesellschaft kennt. Es ist für die neuen Ermittlungen wichtig, Maßnahmen durchzuführen, die während der Ermittlungen im Jahr 1989 und danach nicht durchgeführt werden konnten", sagte Einsatzleiter Thilo Speich.
Hilfreich seien vor allem die fortentwickelten Standards moderner Kriminaltechnik. "Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, das der Täter im Fall Gitta Schnieder noch lebt. Mord verjährt nicht."
Man ermittle weiter in alle Richtungen, es könne ein Raubmord, ein Zufallsdelikt oder auch eine Beziehungstat gewesen sein. Um ein Sexualdelikt handele es sich nicht, bestätigte eine Polizeisprecherin in Lüneburg.
Die Frühpensionärin war damals mit ihrem Hund spazieren gegangen und mit einem Messer getötet worden. Sie war ca. 1,65 Meter groß und brünett, mit einer grünen Hose und einer hellgrauen Jacke bekleidet. Zudem trug sie eine schwarze Handtasche sowie eine rote Hundeleine ("Flexileine") bei sich.
Die Abteilung Cold Case in Lüneburg hat im Januar 2022 angefangen, sich mit dem Fall zu beschäftigen. Sie sucht nun nach Zeugen. Wer Hinweise zu der Tat oder zu Gitta Schnieder geben kann, soll sich bei der Polizei Lüneburg unter der Telefonnummer 04131/83061181 oder per E-Mail unter cold-case@pd-lg.polizei.niedersachsen.de melden.
Titelfoto: Fotomontage: Polizeidirektion Lüneburg