Hauptverdächtiger im Fall Maddie McCann bald frei? Ermittler kämpfen gegen die Zeit
Braunschweig - Der Hauptverdächtige (48) im Fall der 2007 im portugiesischen Praia da Luz entführten Madeleine McCann könnte bald freikommen – doch die Behörden setzen alles daran, dies zu verhindern.

Wie die britische Tageszeitung "The Sun" berichtet, verbüßt Christian Brückner derzeit eine siebenjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer Amerikanerin im Jahr 2005 im selben Resort, in dem auch Madeleine McCann 2007 verschwand. Diese Strafe endet im September.
Trotz der laufenden Haft beantragte Brückner bereits 2020 eine vorzeitige Entlassung, über die noch keine abschließende Entscheidung getroffen wurde.
Nachdem das Gericht ihn im vergangenen Jahr von weiteren Vergewaltigungsvorwürfen in Portugal freigesprochen hatte, arbeiten die Ermittler seither unter enormem Zeitdruck, um im Fall McCann Anklage gegen ihn zu erheben.
Sie befürchten, dass Brückner im Falle einer vorzeitigen Freilassung verschwinden könnte und nie wieder gefunden wird. Lediglich ein neuer Haftbefehl könnte den 48-Jährigen weiterhin hinter Gittern halten.
Christian Brückner ist der Hauptverdächtigen im Fall McCann

Christian Brückner wurde 2020 zum Hauptverdächtigen im Fall McCann ernannt. Ein Anruf auf seinem Mobiltelefon in der Nacht von Madeleines Verschwinden rückte ihn in den Fokus der Untersuchungen und brachte ihn mit dem Verbrechen in Verbindung.
Die Ermittler setzen seither alles daran, ihn zu überführen, doch die Zeit drängt. Sie sollen jedoch über starke Indizien verfügen.
Sollte das Gericht seinem Antrag auf Freilassung stattgeben, bevor Anklage gegen ihn im Fall McCann erhoben wird, könnte er aber dennoch freikommen.
Maddie McCann verschwand 2007

Im Mai 2007 verschwand die dreijährige Madeleine aus der Ferienwohnung ihrer Familie in Praia da Luz an der Algarve, während ihre Eltern in einer nahegelegenen Tapas-Bar speisten.
Trotz umfangreicher internationaler Ermittlungen und der weltweiten Medienberichterstattung gibt es bis heute keinerlei Hinweise auf ihren Verbleib.
Titelfoto: Bildmontage: dpa/dpa Pool | Michael Matthe, Screenshot/findmadeleine.com