30 Jahre nach dem ungelösten Mord an Beate Landgraf: "Schwieriger Tag" für Familie
Lutherstadt Wittenberg - Genau 30 Jahre ist es her, dass die damals 17-jährige Beate Landgraf getötet wurde. Ein Urteil gegen ihren Mörder gibt es nicht - und das wird wohl auch für immer so bleiben. Denn der Mann, der von der Polizei als mutmaßlicher Täter festgestellt wurde, ist bereits seit 2003 verstorben (TAG24 berichtete).
Die MDR-Sendung "Kripo live" nahm sich dem Fall anlässlich seines traurigen Jahrestags an.
Beate Landgraf war im Juni 1990 auf dem Weg zu ihrem Internat in Wiesenburg, als sie spurlos verschwand. Erst im September des selben Jahres wurde sie von einem Pilzsammler tot in einem Waldstück gefunden.
Der Tatverdächtige Günther G. hatte zum Tatzeitpunkt nahe des späteren Leichenfundorts gelebt und konnte kein Alibi vorweisen.
Der Polizei waren damals aufgrund der erschöpften Ermittlungsmöglichkeiten und unausgereiften DNA-Technik allerdings die Hände gebunden. Der Fall musste eingestellt werden.
Im Jahr 1992 ermordete Günther G. eine jugendliche Tramperin, wofür er verurteilt wurde. Doch ob er etwas mit Beates Tod zu tun hatte, ist nach wie vor unklar.
"Günther G. ist 2003 verstorben, sodass wir dann auch kein formelles Ermittlungsverfahren mehr gegen ihn einleiten konnten", erklärt der Staatsanwalt Herrmann-Josef Gerhards in der Sendung.
30 Jahre später: Familie trauert noch immer um Beate
Familie Landgraf hat nun, nach endgültiger Beendigung der Ermittlungen, von der Polizei in Dessau-Roßlau einen Karton mit Beates Gegenständen geschickt bekommen.
Darin befindet sich der Rucksack, Jogginganzug, eine Armbanduhr und das Tuch ihrer verstorbenen Tochter.
"Heute ist ein schwieriger Tag", so Beates Vater Werner am 18. Juni, dem Jahrestag der Ermordung, während er die Objekte in der Hand hält, die Beate wohl in ihren letzten Momenten bei sich getragen hatte.
"Wir denken nach, was hätte wie sein können... Wenn sie noch wäre".
Ihre Eltern, Verwandte und Freunde werden wohl für immer mit der Ungewissheit über Beates tragischen Tod zu kämpfen haben.
Titelfoto: Screenshot/Kripo live/Montage