Disco-Besitzer gekidnappt und ausgeraubt: Neue Spuren im 19 Jahre alten "Cold Case"
Gießen/Reiskirchen - Fast 19 Jahre nach einem brutalen Raubüberfall in Mittelhessen rollen Ermittler den "Cold Case" wieder auf und setzen dabei auch auf die Hilfe von Zeugen
Dank moderner Untersuchungs- und Auswertemöglichkeiten hat sich eine neue "vielversprechende Spur" ergeben, der nun intensiv nachgegangen wird. Das teilten die Gießener Polizei und die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Durch den neuen Ermittlungsansatz verspricht man sich, den Fall endlich aufklären zu können.
Anfang Januar 2004 hatten den Ermittlern zufolge drei Maskierte einen damals 27 Jahre alten Geschäftsführer einer Diskothek in Reiskirchen (Landkreis Gießen) überfallen.
Sie lauerten dem Mann morgens an seiner Wohnung auf, überwältigten ihn und zwangen ihn auf die Rückbank seines Autos.
Dann fuhren die Täter mit dem Auto des Mannes zu der Disco. Sie nahmen ihrem Opfer den Schlüssel für einen Tresor ab, stahlen daraus einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag und ließen den Geschäftsführer gefesselt zurück. Der Mann konnte sich selbst befreien und die Polizei rufen.
Bei den folgenden Ermittlungen hatte sich zunächst keine heiße Spur ergeben. Allerdings betrachteten die Beamten den Fall im Lauf der Jahre immer wieder neu.
Nun bauen Polizei und Staatsanwaltschaft unter anderem auf Bilder einer Überwachungskamera der Diskothek, die zwei der Täter zeigen sollen. Sie hoffen, dass Zeugen Angaben dazu machen können. Hinweise nimmt die Kripo Gießen unter der Telefonnummer 0641/7006-6555 entgegen.
Weitere Details sowie Näheres zu ihrer neuen Spur nannten Staatsanwaltschaft und Polizei nicht. Sie begründeten das mit "ermittlungstaktischen Gründen".
Titelfoto: Bild-Montage: Polizeipräsidium Mittelhessen