"Cold Case" Klaus Berninger: Polizei wird bei Suchaktion fündig
Wörth am Main - Bereits am Dienstag begannen die Polizeibeamten die Fundstelle der Leiche des vor 30 Jahren getöteten Bäckerlehrlings Klaus Berninger (†16) abzusuchen. Mit Erfolg! Es wurden einige Gegenstände sichergestellt.
Die bei der polizeilichen Suchaktion zum ungelösten Mordfall in Unterfranken gefundenen Gegenstände werden nun auf Spuren untersucht.
Mit einem Ergebnis rechnet die Polizei bis Freitag, wie ein Sprecher am Mittwoch sagte. Ob unter den Funden auch die Tatwaffe sein könnte, mit der der Jugendliche Klaus Berninger aus Wörth am Main (Landkreis Miltenberg) Ende 1990 getötet wurde, wollte der Sprecher nicht sagen.
Die Polizisten hätten unter anderem jede Menge Kronkorken und metallische Gegenstände entdeckt.
Die Beamten hatten am Dienstag ein rund 2500 Quadratmeter großes Waldstück, in dem die Leiche des 16 Jahre alten Bäckerlehrlings gefunden worden war, systematisch abgesucht. Die Ermittler gehen nach derzeitigem Stand von einem oder mehreren Tatbeteiligten mit Ortskenntnis aus dem Umfeld des Opfers aus.
Erst kürzlich hatte die Polizei den ungeklärten Fall wieder aufgenommen. Nach bisheriger Erkenntnis starb der junge Mann durch Gewalt mit einem scharfkantigen Werkzeug gegen den Hals.
Schwester des getöteten Klaus Berninger gibt herzzerreißende Einblicke in Familienleben
Die Schwester des Jugendlichen sagte dem Sender Bild TV (Ausstrahlung Donnerstag), der Tod des Jungen habe die Familie zerrissen: "Er war mir sehr wohlgesonnen. Er war so ein richtiger Kumpelbruder. Mit dem konnte man Quatsch machen und auch ernst reden."
Das Zimmer ihres Bruders im Elternhaus sei bis heute nahezu unverändert: "Es ist ganz schwer, sich damit auseinanderzusetzen, dass er es zurückgelassen hat und nicht mehr da ist."
Die Schwester glaubt zudem wie die Ermittler, dass der Täter aus dem Umfeld ihrer Bruders kommt. "Ich glaube nicht an den Unbekannten aus Frankfurt, der da zufällig an dem Abend vorbeigefahren ist und Lust gehabt hat, jemanden umzulegen."
Titelfoto: Nicolas Armer/dpa