Baby grausam an Feldweg entsorgt: Gibt es bald einen Durchbruch im Fall Sabrina?

Büdingen - Vor mittlerweile über 24 Jahren wurde im hessischen Büdingen ein totes Baby in einem Müllsack entdeckt. Mit neuen DNA-Speichelproben hoffen die Ermittler, nun endlich die Mutter von Sabrina zu finden.

Die Leiche des neugeborenen Mädchens, das auf den Namen Sabrina getauft wurde, wurde 1999 in einem Feld bei Büdingen gefunden.
Die Leiche des neugeborenen Mädchens, das auf den Namen Sabrina getauft wurde, wurde 1999 in einem Feld bei Büdingen gefunden.  © Polizeipräsidium Mittelhessen

Der tote Säugling wurde 1999 von einem Spaziergänger zufällig in einem Müllsack am Rand eines Feldwegs zwischen den Büdinger Stadtteilen Lorbach und Vonhausen (Wetteraukreis) gefunden.

Bis heute ist nicht bekannt, wer die Mutter des Babys ist, das von den Ermittlern im Nachhinein Sabrina genannt wurde.

2019 gelang es schließlich, DNA-Spuren aus zuvor sichergestellten Zellen des Kleinkindes zu gewinnen und damit eine Basis für einen Abgleich zu schaffen. Mithilfe des Erbguts hofft man jetzt, endlich die Mutter ausfindig machen zu können.

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Vor zwei Jahren versuchte man schon einmal, anhand einer ähnlichen Proben-Abgabe von damals insgesamt 450 Frauen (620 wurden eingeladen), ein DNA-Match zu finden - leider ohne Erfolg.

Cold Case um totes Baby von Büdingen: Ermittler hoffen, per DNA-Abgleich Sabrinas Mutter zu finden

Ein Foto zeigt die Materialien, in die Sabrina gepackt wurde: Dazu zählten zwei blaue Plastikmüllsäcke, eine Aldi-Plastiktasche, eine Plastiktüte des Modehauses Adler, eine Plastiktüte eines Plus-Marktes sowie ein helles Frottee-Handtuch.
Ein Foto zeigt die Materialien, in die Sabrina gepackt wurde: Dazu zählten zwei blaue Plastikmüllsäcke, eine Aldi-Plastiktasche, eine Plastiktüte des Modehauses Adler, eine Plastiktüte eines Plus-Marktes sowie ein helles Frottee-Handtuch.  © Polizeipräsidium Mittelhessen

Für die neue freiwillige Speichelprobe am heutigen Freitag und am morgigen Samstag hat die Polizeistation Büdingen (Wetterau) nach Angaben der Staatsanwaltschaft 300 Frauen eingeladen, die im April 1999 zwischen 13 und 30 Jahre alt waren und in jener Gegend gelebt haben.

Mithilfe von Informationen unterschiedlicher Einwohnermeldeämter konnten demnach 200 Frauen kontaktiert werden, die bei der vorigen Aktion nicht in Betracht gezogen wurden. Zudem gingen weitere 100 Einladungen an Frauen, die bei der ersten DNA-Abgleichung ohne Rückmeldung nicht erschienen waren.

Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger erklärt in diesem Zusammenhang, dass die Frauen grundsätzlich "nicht wahllos ausgesucht worden" seien. Aufgrund eines Gutachtens zur möglichen Mutter des Mädchens konnten Erkenntnisse erlangt werden, durch die man die bestellte Gruppe eingrenzen konnte.

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Das große Ziel sei, zumindest einen Treffer zu landen und gegebenenfalls dadurch den Cold Case auflösen oder zumindest weiterführen zu können.

Titelfoto: Montage: Polizeipräsidium Mittelhessen

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