In Wohnung gefesselt und getötet: Neue Spuren im 29 Jahren alten "Cold Case" Waltraud Ess (†51)

Bad Neustadt a. d. Saale - 29 Jahre nach dem gewaltsamen Tod der Geschäftsfrau Waltraud Ess (†51) im unterfränkischen Bad Neustadt a. d. Saale hat die Kripo Schweinfurt die Ermittlungen in diesem "Cold Case" wieder aufgenommen.

Möglicherweise hatte die 51-Jährige die Täter beim Einbruch in ihre Wohnung überrascht
Möglicherweise hatte die 51-Jährige die Täter beim Einbruch in ihre Wohnung überrascht  © 123rf/Udo Herrmann

Wie die Polizei am heutigen Dienstag mitteilte, wurde zu diesem Zweck die SOKO "Ess" gegründet. Neue Methoden in der Kriminaltechnik haben demnach Spuren ergeben, denen nun nachgegangen wird.

Was genau geschah in jener Nacht auf den 8. September 1993?

Das ist der gegenwärtige Stand der Ermittlungen: Die damals 51 Jahre alte Geschäftsführerin eines Autohauses war von einem Lokalbesuch nach Hause zurückgekehrt und dann dort von den Tätern gefesselt und schließlich ermordet worden.

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Der Tod der Frau sei durch "stumpfe Gewalteinwirkung" gegen ihren Hals verursacht worden, hieß es laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) im damaligen Polizeibericht.

Die Ermittler vermuteten, dass Frau Ess möglicherweise Einbrecher in ihrer Wohnung überrascht hatte.

Allerdings nahmen die Täter lediglich 3500 D-Mark mit und ließen die Wohnung ansonsten unberührt.

Spuren im "Cold Case" führen in mehrere Bundesländer

Gefunden hatte die Leiche dann der Sohn der 51-Jährigen. Eine 24-köpfige Sonderkommission hatte daraufhin die Ermittlungen aufgenommen und schon zwei Wochen später einen 28 Jahre alten Verdächtigen präsentiert. Ihm konnte allerdings nichts nachgewiesen werden und es wird nicht weiter gegen den Mann ermittelt.

Nun gibt es aber neue Spuren, die sich laut der Polizei aus der "akribischen Neuauswertung der damaligen Ermittlungsarbeiten" ergeben haben und auf "mögliche Täter mit Bezug nach Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg" hinweisen.

"Wir haben jedes Stückchen Klebeband aufgehoben und noch weitere Spuren zur Untersuchung auf Halde", sagte der damalige Ermittler, Kriminalhauptkommissar Herbert Then. "Wir geben nie auf."

Titelfoto: 123rf/Udo Herrmann

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