Mutmaßlicher Mutter-Mörder in Frankreich festgenommen
Husum - Nach fast einer Woche auf der Flucht ist es am heutigen Dienstag Beamten der französischen Polizei gelungen, einen 18-Jährigen in der Stadt Lyon festzunehmen, der im Verdacht steht seine eigene Mutter getötet zu haben.
Am 30. April hatten Angehörige eine 39-jährige Frau tot in ihrer Wohnung in Husum aufgefunden. "Aufgrund des Verletzungsbildes und der Auffindesituation ist von einem Tötungsdelikt auszugehen", sagte ein Sprecher der Polizei damals.
Anhand erster Erkenntnisse rückte schnell der Sohn (18) des Opfers in den Fokus der Ermittler.
"Der in Deutschland geborene Tatverdächtige lebte jahrelang im Irak und ist erst vor einigen Wochen wieder in den Haushalt der 39-Jährigen gezogen", so der Sprecher weiter. "Seit der Tat ist er nunmehr untergetaucht."
Per Haftbefehl wurde fast eine Woche lang nach dem Mann gesucht. Eine groß angelegte Fahndung der Staatsanwaltschaft und der Mordkommission Flensburg – die seit Freitag auch auf die Öffentlichkeit ausgebreitet worden war – feierte am heutigen Dienstag Erfolg, als der 18-Jährige im französischen Lyon gestellt werden konnte.
Dort befindet er sich nach Angaben der Polizei derzeit in Haft, soll aber zeitnah nach Deutschland ausgeliefert werden.
Zahlreiche Hinweise aus der Öffentlichkeit
Nach Angaben der Polizei Flensburg waren der Festnahme in Frankreich umfangreiche Ermittlungen vorausgegangen, die letztlich zur Verhaftung des 18-Jährigen führten. Zahlreiche Hinweisen seien auch aufgrund der öffentlichen Fahndung nach dem Verdächtigen eingegangen.
Lobend wurde in der Mitteilung auch die Zusammenarbeit von den französischen und deutschen Beamten erwähnt.
Warum der Mann nach Frankreich geflüchtet ist oder was in mutmaßlich zu der Tat bewog, ist noch völlig unklar. "Die Tathintergründe und der Tathergang sind nach wie vor Gegenstand der andauernden Ermittlungen", so ein Polizei-Sprecher am Dienstag.
Titelfoto: Montage: dpa/Jan Woitas, Polizeidirektion Flensburg