Schwere Vorwürfe gegen Geburtsärztin: Weitere Frauen melden sich bei Ermittlern

Wasserburg/Traunstein - Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach Auffälligkeit bei Geburten in der RoMed Klinik in Wasserburg am Inn in Oberbayern. Im Sommer war bereits von zwölf Fällen die Rede - doch nun gibt es weitere mutmaßlich Betroffene.

Eingangsbereich der RoMed Klinik in Wasserburg Am Inn: Nach Auffälligkeiten bei Geburten ermittelt die Staatsanwaltschaft Traunstein gegen eine ehemalige Chefärztin der gynäkologischen Abteilung. (Archiv)
Eingangsbereich der RoMed Klinik in Wasserburg Am Inn: Nach Auffälligkeiten bei Geburten ermittelt die Staatsanwaltschaft Traunstein gegen eine ehemalige Chefärztin der gynäkologischen Abteilung. (Archiv)  © Uwe Lein/dpa

Zwischenzeitlich hätten sich "noch vier Frauen gemeldet haben, die möglicherweise betroffen sind", teilte die Staatsanwaltschaft Traunstein auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. "Diese Frauen werden derzeit vernommen."

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen eine ehemalige Chefärztin der gynäkologischen Abteilung wegen des Anfangsverdachts auf eine fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung in elf Fällen. Ob sich diese Fallzahl durch die neuen Meldungen erhöhe, müsse noch geklärt werden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

"Erst nach einem Gutachten könnten Änderungen eintreten. Das entsprechende Gutachten wird aufgrund des Umfangs der Unterlagen einige Zeit in Anspruch nehmen."

Nach Einbruch bei Freiwilliger Feuerwehr: Darum erinnert das Diebesgut an den Remmo-Clan!
Justiz Nach Einbruch bei Freiwilliger Feuerwehr: Darum erinnert das Diebesgut an den Remmo-Clan!

In den bislang bereits bekannten Fällen soll es darum gehen, dass Kaiserschnitte nicht durchgeführt worden sein sollen, obwohl sie womöglich nötig gewesen wären. "Es gilt hier zu klären, ob ordnungsgemäß aufgeklärt wurde beziehungsweise alle entscheidungserheblichen Faktoren berücksichtigt worden sind", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bei Bekanntwerden der Ermittlungen im August.

Er betonte, dass die Unschuldsvermutung gelte und "in alle Richtungen" ermittelt werde, um die Sache aufzuklären.

Auffälligkeiten bei Geburten in Wasserburg am Inn: Anonyme Anzeige brachte Ermittlungen ins Rollen

Die Klinik zeigte sich laut Staatsanwaltschaft "äußerst kooperativ" bei den Ermittlungen.
Die Klinik zeigte sich laut Staatsanwaltschaft "äußerst kooperativ" bei den Ermittlungen.  © Uwe Lein/dpa

Eine anonyme Anzeige hatte die Ermittlungen ins Rollen gebracht.

"Gegenstand der anonymen Anzeige waren Vorwürfe hinsichtlich Behandlungsfehlern im Zusammenhang mit Entbindungen in der RoMed Klinik Wasserburg", teilte die Staatsanwaltschaft im Sommer mit.

Im Rahmen der Ermittlungen waren dann Anfang August Räumlichkeiten der RoMed-Kliniken in Rosenheim und Wasserburg durchsucht worden. Dabei wurden den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge rund 200 Patientenakten sichergestellt.

Noch 'ne Geldstrafe offen? Knackis sollen in NRW bald mit Karte zahlen können
Justiz Noch 'ne Geldstrafe offen? Knackis sollen in NRW bald mit Karte zahlen können

Die Verantwortlichen der Klinik hätten sich "äußerst kooperativ" verhalten.

Titelfoto: Uwe Lein/dpa

Mehr zum Thema Justiz: