Rocker-Szene nach Bandidos-Verbot in Bewegung: LKA liefert neue Erkenntnisse
Düsseldorf - Nach dem Verbot der Rockergruppe "Bandidos MC Federation West Central" im Jahr 2021 sind ehemalige Mitglieder zu den Hells Angels übergelaufen.
Dazu liegen dem Landeskriminalamt (LKA) in Nordrhein-Westfalen Erkenntnisse vor, teilte die Behörde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Ebenfalls sei dem LKA bekannt, dass es Neugründungen von Gruppen, den sogenannten Chartern, der Hells Angels in NRW gegeben habe. Das LKA stehe, so ein Sprecher, mit den Kreispolizeibehörden zu dem Thema in Kontakt.
Weitere Erkenntnisse der Ermittler aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität seien nicht zur Veröffentlichung geeignet, heißt es weiter.
Zuvor hatte die Zeitung "Neue Westfälische" über das Überlaufen von ehemaligen Mitgliedern der Bandidos berichtet.
Bandidos seit 2021 in mehreren Bundesländern verboten
Das Bundesinnenministerium hatte die Rockergruppe "Bandidos MC Federation West Central" und deren 38 Teilorganisationen, die sogenannten Chapter, vor über drei Jahren in mehreren Bundesländern verboten. Der Schwerpunkt dabei lag in NRW.
Begründung: Von den Rockern gehe eine schwerwiegende Gefährdung der Allgemeinheit aus. Auf das Konto der Gruppe ging demnach eine große Anzahl schwerer Körperverletzungen und Tötungsdelikte.
Die kriminelle Rockergruppe habe diese Straftaten nicht nur geduldet, sondern auch gefördert und belohnt.
Ziel sei nicht das gemeinsame Motorradfahren, sondern der territoriale und finanzielle Machtzuwachs innerhalb der Rockerszene, so das Bundesinnenministerium 2021.
Titelfoto: Marius Becker/dpa