Steuerbetrug durch Geflecht aus Scheinfirmen: Razzia führt zu sieben Festnahmen
Aachen - Mit einer bundesweiten Razzia in 80 Wohn- und Geschäftsräumen ist der Zoll gegen eine mutmaßliche Bande von Steuerbetrügern vorgegangen.
Die 40 Beschuldigten sollen an verantwortlicher Stelle bei mehreren Logistikunternehmen sitzen.
Sie hätten unübersichtliche Unternehmensgeflechte aufgebaut und zahlreiche Scheinfirmen und Strohleute genutzt, um für Hunderte Beschäftigte keine Sozialabgaben zu zahlen, teilten Staatsanwaltschaft und Hauptzollamt am Dienstag in Aachen mit.
Außerdem sollen sie den Fiskus bei der Umsatzsteuer betrogen haben. Zwischen 2019 und 2022 sei der Staatskasse so ein Schaden von mindestens 7,1 Millionen Euro entstanden.
Bei der Razzia am Dienstagmorgen seien sieben Beschuldigte in Haft genommen worden.
Geschäftsunterlagen und Datenträger beschlagnahmt
Für den Drahtzieher halten die Ermittler einen 52-Jährigen aus Leverkusen. Die weiteren Festgenommenen im Alter von 35 bis 65 Jahren stammen aus Köln, Brühl (Rhein-Erft-Kreis), Gelsenkirchen, Rösrath (Rheinisch-Bergischer Kreis) und Eslohe (Hochsauerlandkreis).
In den durchsuchten Räumen seien Geschäftsunterlagen und Datenträger beschlagnahmt worden, die nun ausgewertet würden, teilten die Ermittler mit. So erhoffe man sich nähere Hinweise auf das Vorgehen der Bande.
Außerdem stellten die Beamten große Mengen Bargeld sicher. Die Ermittler sind der Bande nach eigenen Angaben seit 2021 auf der Spur.
Titelfoto: Zollverwaltung