Schlag gegen rechts: Razzia bei Partei "Der Dritte Weg" und neun Festnahmen!
Berlin - Die Polizei hat am Donnerstagmorgen mehrere Objekte in Berlin, Brandenburg und Sachsen durchsucht, die im Zusammenhang mit der Partei "Der Dritte Weg" stehen. Neun Verdächtige sind vorläufig festgenommen worden.
Wie die Behörde mitteilte, waren an der Razzia insgesamt 130 Einsatzkräfte beteiligt. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin wurden zehn Wohn- und Aufenthaltsadressen von neun Mitgliedern der parteiinternen Jugendorganisation "Nationalrevolutionäre Jugend" (NRJ) durchsucht.
Dabei wurden Handys, digitale Speichermedien, bei der Tat getragene Kleidung, ein Fahrzeug, gefährliche Gegenstände sowie Propagandamaterial aufgefunden und beschlagnahmt.
Hintergrund sind Ermittlungen zu mehreren Gewalttaten, an denen die 17- bis 21-jährigen Mitglieder der NRJ beteiligt gewesen sein sollen. Sie seien vorläufig festgenommen und später vor Ort wieder entlassen worden.
So sollen die Tatverdächtigen am 6. Juli 2024 mehrere Personen am S-Bahnhof Ostkreuz angegriffen und verletzt haben, darunter zwei Bundespolizisten, die in das Geschehen eingriffen.
Außerdem wird ihnen vorgeworfen am 22. Januar dieses Jahres einen 20-Jährigen aus politischer Motivation heraus im Stadtteil Prenzlauer Berg angegriffen und beraubt zu haben.
Verfassungsschutz beobachtet Partei "Der Dritte Weg" und NRJ seit mehreren Jahren
Der Verfassungsschutz beobachtet die beiden Organisationen bereits seit mehreren Jahren. Im kürzlich veröffentlichten Bericht für die Hauptstadt wurde die Partei als ein zentraler Akteur im Zusammenhang mit Rechtsextremismus genannt.
Mit gezielten Aktivitäten, unter anderem vor Schulen, versuchen die gewaltorientierten und kampfsportaffinen Anhänger demnach vor allem junge Leute für die rechtsextreme Szene zu rekrutieren.
Die weiteren Ermittlungen und die Auswertung des beschlagnahmten Materials leitet der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts.
Erstmeldung: 11.39 Uhr, aktualisiert: 15.21 Uhr
Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa