Schlag gegen größte deutsche kriminelle Online-Plattform: 29-Jähriger in Haft

Wiesbaden/Frankfurt am Main - Auf "Crimenetwork" wurden Drogen, Daten und gefälschte Dokumente zum Shopping angeboten, doch damit ist nun Schluss: Das Bundeskriminalamt (BKA) und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main haben den größten deutschsprachigen "Online-Marktplatz für die Underground Economy" abgeschaltet, ein 29-Jähriger sitzt als mutmaßlicher Betreiber der Plattform in Untersuchungshaft.

Mit einer Polizei-Aktion wurde am Montag die laut den Ermittlern größte deutschsprachige illegale Online-Plattform stillgelegt. (Symbolbild)
Mit einer Polizei-Aktion wurde am Montag die laut den Ermittlern größte deutschsprachige illegale Online-Plattform stillgelegt. (Symbolbild)  © Montage: 5vision Media/dpa, Monika Skolimowska/dpa, Jonas Walzberg/dpa

Dies teilte das in Wiesbaden ansässige BKA am heutigen Dienstag mit. Demnach sei die Razzia am gestrigen Montag erfolgt.

Die zur "technischen Infrastruktur gehörenden Server" von "Crimenetwork" seien abgeschaltet worden.

Der mutmaßliche technische Administrator der illegalen Shopping-Plattform wurde festgenommen und noch am selben Tag einem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft gegen den 29-Jährigen verhängte.

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Neben dem Verdacht des Betreibens einer kriminellen Handelsplattform werde dem jungen Mann auch der Handel mit verbotenen Drogen "in nicht geringer Menge" vorgeworfen.

Zudem seien auf "Crimenetwork" seit 2012 auch gestohlene Daten und gefälschte Dokumente zum Verkauf angeboten worden. Zuletzt habe die Plattform "mehr als 100.000 Nutzer und über 100 Verkäufer" gehabt, wie ein Sprecher erklärte.

"Crimenetwork": Umfangreiche Nutzer- und Transaktionsdaten sichergestellt

Die Server der illegalen Shopping-Plattform "Crimenetwork" wurden abgeschaltet. (Symbolbild)
Die Server der illegalen Shopping-Plattform "Crimenetwork" wurden abgeschaltet. (Symbolbild)  © 123RF/wklzzz

Als Zahlungsmittel sind die Kryptowährungen Bitcoin und Monero verwendet worden. Umgerechnet seien auf dem illegalen Online-Marktplatz von 2018 bis 2014 circa 93 Millionen Euro Umsatz erzielt worden.

Der 29-Jährige und etwaige Komplizen sollen bei jedem Verkauf Provisionszahlungen in Höhe von ein bis fünf Prozent des jeweiligen Verkaufswertes erhalten haben. Ebenso seien von den Verkäufern monatliche Gebühren an die Plattformbetreiber gezahlt worden.

"Im Zuge der Maßnahmen konnten sowohl umfangreiche Nutzer- als auch Transaktionsdaten sichergestellt werden, die wertvolle Ermittlungsansätze zur weiteren Aufklärung der kriminellen Strukturen hinter der Plattform darstellen", betonte der Sprecher zum Abschluss.

Titelfoto: Montage: 5vision Media/dpa, Monika Skolimowska/dpa, Jonas Walzberg/dpa

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