Rocker-Mord: Polizei fahndet öffentlich nach Ramin Y. und Mustafa H.!

Duisburg/Teheran - Nach der Razzia im Fall eines 2014 ermordeten und zerstückelten Rockers gibt es neue Details. Ein Kronzeuge hat ausgepackt. Die Polizei hielt ein Jahr lang den Fund des Kopfes des Opfers geheim. Der Hauptverdächtige macht sich über die Ermittler lustig.

Bei einer Razzia gegen Rockerkriminalität hat die Polizei am Donnerstagmorgen in mehreren Städten an Rhein und Ruhr mindestens 20 Gebäude durchsucht.
Bei einer Razzia gegen Rockerkriminalität hat die Polizei am Donnerstagmorgen in mehreren Städten an Rhein und Ruhr mindestens 20 Gebäude durchsucht.  © Christoph Reichwein/dpa

Der Hauptverdächtige im Fall eines ermordeten und zerstückelten Rockers hält sich nach Erkenntnissen der Ermittler im Iran auf und macht sich auf Instagram über die Fahnder lustig.

Eine Polizeisprecherin bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag auf Anfrage, dass man den 33-Jährigen im Iran vermute.

Ramin Y. hat demnach auch die iranische Staatsbürgerschaft. Auch seine Social-Media-Kanäle verfolge man, so die Polizei. Es gibt einen internationalen Haftbefehl gegen den Mann.

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Am Freitag - einen Tag nach der Großrazzia in Nordrhein-Westfalen - lud Ramin Y. auf seinem Instagram-Account mehrere Bilder und Videos hoch, in denen er sich über seine Flucht und damit indirekt über die Ermittler lustig macht.

Diese werfen dem Mann neben dem Mord an "Hells Angels"-Rocker Kai M. (32) im Jahr 2014 zweifachen versuchten Mord vor. Er soll 2013 an dem Anschlag auf einen "Bandidos"-Rocker und dessen Freundin beteiligt gewesen sein.

Kein Auslieferungsabkommen mit dem Iran, Ermittler müssen schauen, wie sie an Ramin Y. herankommen

Bei der Razzia wurden zwei Personen verhaftet und fünf weitere vorläufig festgenommen.
Bei der Razzia wurden zwei Personen verhaftet und fünf weitere vorläufig festgenommen.  © Sascha Rixkens/Einsatzreporter Niederrhein/dpa

Wegen des Mordes an Kai M. war Ramin Y. schon lange im Visier der Ermittler. 2016 hatten sie ihn schon einmal mit einem Spezialeinsatzkommando (SEK) in seiner Wohnung festgenommen, dann aber wieder laufen gelassen.

Fünf Personen, die am Donnerstag - neben zwei Verhafteten - vorläufig festgenommen wurden, sind nach Angaben der Polizei vom Freitag inzwischen wieder auf freiem Fuß.

Man habe allen "Redeangebote" gemacht, die die meisten aber sofort "dankend abgelehnt haben", so eine Polizeisprecherin. Sie bestätigte, dass es im aktuellen Verfahren einen Kronzeugen gibt.

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Laut "Bild"-Zeitung hatte der Mann die Ermittler zum abgetrennten und einbetonierten Kopf des Mordopfers im Rhein-Herne-Kanal geführt.

Laut Polizei ist der Fund des Kopfes gut ein Jahr her. Man habe bei den Ermittlungen einen "langen Atem" bewiesen, der sich gelohnt habe, so die Sprecherin.

Nun müssen die Ermittler sehen, wie sie an Ramin Y. kommen. Mit dem Iran gibt es kein Auslieferungsabkommen.

Update, 3. September, 18.15 Uhr: Polizei fahndet nun öffentlich nach Ramin Y. und Mustafa H.

Nach Ramin Y. (33) wird nun öffentlich gefahndet. Die Bilder hat die Polizei von der Social-Media-Plattform Instagram.
Nach Ramin Y. (33) wird nun öffentlich gefahndet. Die Bilder hat die Polizei von der Social-Media-Plattform Instagram.  © Polizei Duisburg
Auch nach Mustafa H. (31) wird nun öffentlich gesucht.
Auch nach Mustafa H. (31) wird nun öffentlich gesucht.  © Polizei Duisburg

Nun fahndet die Polizei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Duisburg öffentlich nach den zwei mutmaßlichen "Hells Angel"-Mitgliedern Ramin Y. und Mustafa H. (31).

Gegen beide liegen wegen der Tatbestände des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung internationale Haftbefehle vor.

"Die Polizei geht davon aus, dass sich Mustafa H. (31) in der Türkei und Ramin Y. (33) im Iran aufhält", heißt es vonseiten der Ermittler.

Sachdienliche Hinweise zu den beiden Männern werden unter der Rufnummer 0203 2800 oder der Mail-Adresse mkmaik@polizei.nrw.de entgegengenommen.

Titelfoto: Polizei Duisburg

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