Reichsbürger-Razzia in mehreren Bundesländern: LKA durchsucht mehrere Objekte
Dresden - Razzia im Königreich! Seit dem Morgen geht das Sächsische Landeskriminalamt gegen die Reichsbürgervereinigung "Königreich Deutschland" vor.
Hintergrund ist die sogenannte "Gemeinwohlkasse", eine illegale Krankenkasse, die Reichsbürger seit Jahren schon ohne Erlaubnis betreiben.
Mindestens seit 2021 trieb die Reichsbürgerkrankenkasse schon in einer Dresdner Bäckerei ihr Unwesen. Noch im März wollte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) dem einem Riegel vorschieben und verbot die Geschäfte.
Das interessierte aber weder den Bäckermeister Andreas F. (61), noch den selbsternannten "König von Deutschland" Peter Fitzek (58).
Beide bekamen nun Besuch vom Landeskriminalamt (LKA): "Acht Beschuldigten liegt zur Last, eine Krankenkasse gegründet und seit mindestens 2021 betrieben zu haben, ohne über die dazu erforderliche aufsichtsrechtliche Genehmigung zu verfügen", erklärt Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (48).
"Drei der Beschuldigten werden zudem unerlaubte Bankgeschäfte vorgeworfen. Ein Beschuldigter soll Gehilfe der anderen Beschuldigten gewesen sein."
Acht Objekte in Deutschland durchsucht
Die Ermittler durchsuchten nicht nur Objekte in Dresden, sondern insgesamt acht Räumlichkeiten in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Hessen. So traf es nach TAG24-Informationen in Wittenberg Fitzeks ursprüngliches Königreich in der Straße "Am Bahnhof".
In Sachsen wiederum wurden die beiden Schlösser in Bärwalde und im Eibenstocker Ortsteil Wolfsgrün durchsucht.
Auch die Rathmannsdorfer Seniorin Sabine W. (73) gehört zu den Beschuldigten, ebenso wie Martin H. (34), der zeitweise für die "Krankenkasse" in der Dresdner Bäckerei arbeitete.
Zu Details und Ergebnissen der Razzia wollten sich die Ermittler aus taktischen Gründen am Morgen nicht äußern.
Titelfoto: xcitepress/Finn Becker