Razzien in Bad Lausick und Leipzig: Zweiter Großschlag gegen Colditzer Rauschgift-Bande
Bad Lausick/Leipzig/Magdeburg - Die Großrazzia Ende März in Colditz (Landkreis Leipzig) war offenbar nur der erste Schlag im Kampf gegen eine weit vernetzte Drogenbande.
Am gestrigen Donnerstag schlugen Beamte des Zolls auch in Bad Lausick zu, nahmen dort vorläufig den 25-jährigen Frederic E. fest und durchsuchten sowohl dessen Wohnung als auch weitere Objekte. Hintergrund waren auch hier Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, geführt von der Staatsanwaltschaft Chemnitz.
Doch damit nicht genug. Denn wie die Behörden am Freitag bekannt gaben, wurden zeitgleich auch vier Wohnungen im Bereich der Leipziger Eisenbahnstraße durch Kräfte der Dresdner Zollfahndung durchsucht. Inzwischen ist auch die Staatsanwaltschaft in Magdeburg in die Ermittlungen involviert. Diese habe die Razzia in Leipzig veranlasst.
Neben dem bereits am Donnerstag gemeldeten Marihuana und Crystal Meth habe der Zoll bei Frederic E. auch noch 73.500 Euro in bar sichergestellt.
Noch ergiebiger fiel die Razzia in Leipzig aus. Hier sicherte der Zoll zwei Kilogramm Haschisch, 2,4 Kilogramm Marihuana, 1,2 Kilogramm Amphetamin in Form von Ecstasy-Pillen, zehn Gramm Kokain, 26.500 Euro Bargeld, 50 Gold- und Silbermünzen, eine kleine Indoor-Cannabisplantage mit etwa 20 Jungpflanzen sowie zwei hochwertige Armbanduhren.
Drei Deutsche im Alter von zweimal 25 und einmal 26 Jahren wurden ebenfalls vorläufig festgenommen.
Schlag gegen Drogenbande: Wieder mehr als 100 Beamte im Einsatz
Die Behörden bestätigten am Freitag, dass die Maßnahmen in Bad Lausick und Leipzig in Zusammenhang mit der Großrazzia in Colditz steht.
Dort waren Ende März ein Vater (66) sowie seine zwei Söhne (35, 38) festgenommen worden, nachdem Zollfahnder und Bundespolizei mehr als fünf Kilo Crystal Meth, eine Indoor-Cannabisplantage und sogar scharfe Waffen bei ihnen gefunden hatten. Dazu stellten die Drogenfahnder noch 32.000 Euro Bargeld, einen Lamborghini und einen Mercedes G-Klasse AMG sicher.
225 Beamte waren damals im Einsatz. Am Donnerstag sollen es 120 Einsatzkräfte des Zollfahndungsamtes Dresden, der Hauptzollämter Dresden und Erfurt sowie der Bundespolizei gewesen sein.
Die vorläufigen Festnahmen der vier Tatverdächtigen seien noch am Donnerstag durch die zuständigen Staatsanwaltschaften aufgehoben worden.
Titelfoto: Silvio Bürger