Razzia nach Dynamo-Krawallen in Sachsen: 21-Jähriger festgenommen
Dresden - Fast ein Jahr nach den schweren Fußball-Krawallen vom 16. Mai 2021 rund um das Dynamo-Spiel gegen Türkgücü München im Rudolf-Harbig-Stadion dauern die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden weiterhin an.
Geworfen hatten sie mit Flaschen, Pflastersteinen, Straßenabsperrungen, Baumpfählen, Feuerlöscher und Metallpoller.
Nach dem 4:0 der SG Dynamo Dresden gegen Türkgücü München gab es im Großen Garten und an der Lennéstraße ein riesiges Chaos.
Etliche Menschen wurden verletzt – darunter insgesamt 185 Beamte.
Seither laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren.
Derzeit wird gegen 28 Personen unter anderem wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch im besonders schweren Fall vorgegangen. Und dafür fanden am heutigen Mittwoch umfangreiche Maßnahmen statt.
Ab 6 Uhr durchsuchten Polizisten 27 Wohnungen in den Räumen Dresden, vier im Raum Bautzen, zwei im Raum Zwickau und eine im Raum Chemnitz. Dabei wurden insgesamt 671 Beweismittel sichergestellt.
Darunter unter anderem Computer, Handys sowie Speichermedien. Zu den Asservaten gehören laut der Ermittler auch 238 pyrotechnische Erzeugnisse sowie verbotene Gegenstände, wie Elektroschocker und Messer.
Polizisten nehmen 21-Jährigen in Dresden fest
Nach dem aktuellen Ermittlungsstand sind die mutmaßlichen Täter zwischen 19 und 48 Jahren alt und gehören der Gruppierung "Ultras Dynamo" an.
Sie alle sollen bei den Ausschreitungen am 16. Mai eine führende Rolle eingenommen haben: Sie seien für die ersten Angriffe auf Polizisten und Einsatzfahrzeuge an der Lennéstraße verantwortlich gewesen.
Damit scheinen sie die Randale erst so richtig ins Rollen gebracht zu haben.
Die meisten Beschuldigten sind bereits polizeibekannt.
Ein 21-Jähriger, gegen den bereits ein Haftbefehl erlassen wurde, wurde am Mittwoch in Dresden festgenommen und wird im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Er sitzt nun laut der Dresdner Polizei in Untersuchungshaft.
Nach TAG24-Informationen wurde zudem ein 35-Jähriger zur Vernehmung und Personalienaufnahme aufs Revier gebracht.
Etwa 300 Beamte waren im Einsatz. Dabei wurden die Ermittler der Soko "Hauptallee" von Einsatzkräften der sächsischen Bereitschaftspolizei sowie des Landeskriminalamts Sachsen unterstützt.
Originalmeldung vom 13. April, 8.06 Uhr; aktualisiert am 13. April um 19.21 Uhr
Titelfoto: Kevin Müller