Razzia mit mehr als 200 Polizisten: Schlag gegen illegale Prostitution

Frankfurt am Main - Mit einer groß angelegten Razzia sind die Bundespolizei und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main am heutigen Donnerstag gegen eine Bande mutmaßlicher Krimineller vorgegangen: Es ging um die Einschleusung von Chinesinnen, die als illegale Prostituierte zum Einsatz kamen.

Unter Führung der Bundespolizei rückten am heutigen Donnerstag 205 Polizeikräfte zu einer Razzia aus - es ging um illegale Prostitution. (Symbolbild)  © Montage: 5vision Media/dpa, Jonas Walzberg/dpa

Der Polizei-Schlag unter Beteiligung von 205 Beamten richtete sich gegen "Wohn- und Geschäftsräume sowie einen Bordell-Betrieb in Hessen", wie ein Sprecher erklärte. Die Durchsuchungen fanden demnach in Wiesbaden, Hochheim, Biblis, Ginsheim-Gustavsburg, Bürstadt und Bischofsheim statt. Zahlreiche Beweismittel seien dabei sichergestellt worden.

Zudem wurden drei Verdächtige in Mainz-Kostheim, Ginsheim-Gustavsburg und Ludwigshafen am Rhein auf Basis dreier Haftbefehle festgenommen. Sie sollen am heutigen Donnerstag und am morgigen Freitag jeweils einem Haftrichter vorgeführt werden, "der über die Invollzugsetzung der Haftbefehle entscheiden wird", wie der Sprecher hinzufügte.

Bei den Festgenommenen handele es sich um eine 51-jährige Chinesin und eine 44-Jährige aus China sowie um einen 69 Jahre alten Deutschen. Die ältere Frau soll den illegalen Bordell-Betrieb geführt haben.

Razzia Schwerer Betrug: Razzia gegen Mitarbeiter von Callcentern

Die 44-Jährige soll als ihre Stellvertreterin fungiert haben und "darüber hinaus als Telefonistin für die Entgegennahme von Anrufen der Freier zuständig gewesen sein".

Anzeige

Zwölf illegale Prostituierte aus China nach Deutschland eingeschleust

Zwei Chinesinnen und ein Mann aus Deutschland stehen im Zentrum der Ermittlungen, alle drei wurden festgenommen. (Symbolbild)  © Montage: Christian Müller/dpa, Bodo Marks/dpa

Dem Deutschen werde zur Last gelegt, die illegalen Prostituierten "zu Hotel- und Hausbesuchen gefahren, sie mit Einkäufen versorgt und Anzeigen auf Erotik-Plattformen geschaltet zu haben".

Ebenso soll der 69-Jährige Kontakt zu einem 62-jährigen Deutschen unterhalten haben, der als "Mitarbeiter einer Ordnungsbehörde in Hessen" über Insider-Wissen verfügte und die Kriminellen über anstehende Kontrollen informiert haben soll.

Zwölf Frauen aus China sollen als Prostituierte zum Einsatz gekommen sein. Allen Beschuldigten sei bewusst gewesen, dass die Chinesinnen "nicht über Aufenthaltstitel mit Berechtigung zur Aufnahme einer Arbeitstätigkeit in der Bundesrepublik verfügten", betonte der Sprecher.

Razzia Razzia wegen illegaler Beschäftigung: Hunderte Friseursalons in NRW kontrolliert

Der 51-Jährigen werde zudem vorgeworfen, Sozialabgaben und Steuern hinterzogen zu haben, es gehe dabei um eine Gesamtsumme von rund 520.000 Euro. Die Ermittlungen gegen die Bande dauern an.

Mehr zum Thema Razzia: