Razzia in ganz NRW: Polizei geht Umweltsündern an den Kragen
Von Christoph Driessen, Ulrike Hofsähs
Düsseldorf - Im Zusammenhang mit dem Verdacht der illegalen Entsorgung von belasteten Böden und Abfällen im großen Stil sind Polizei und Staatsanwaltschaft an mehreren Orten bei einer Razzia im Einsatz.

Etwa 300 Kräfte hätten wegen des Verdachts schwerwiegender Umweltstraftaten Objekte unter anderem in Bottrop, Castrop-Rauxel, Euskirchen, Krefeld und Recklinghausen durchsucht, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in Düsseldorf mit.
Beteiligt seien Angehörige des Landeskriminalamts, der Polizei NRW und der Zentralstelle für die Verfolgung der Umweltkriminalität in Dortmund.
Mehr als 50 Durchsuchungsbeschlüsse in NRW würden vollstreckt. Die Ermittlungen richteten sich gegen mehr als 30 Beschuldigte, teilte das LKA mit.
Demnach stehen die Beschuldigten im Verdacht, als Teile eines organisierten kriminellen Netzwerks über einen längeren Zeitraum hinweg tonnenweise belastete Böden und Abfälle illegal entsorgt zu haben.

Bodenaushub illegal im Tagebau Garzweiler entsorgt
Nach Angaben der Ermittler steht der Einsatz, der um 6 Uhr zeitgleich an verschiedenen Orten begann, im Zusammenhang mit Durchsuchungsbeschlüssen, die bereits im September 2024 in Grevenbroich, Jüchen, Krefeld und anderen Orten vollstreckt wurden.
Damals ging es um mit Schadstoffen belasteten Bodenaushub, der tonnenweise illegal im Tagebau Garzweiler Jüchen entladen worden sein soll. Nach damaligen Angaben der Polizei richtete sich das Ermittlungsverfahren gegen einen 56 Jahre alten Unternehmer, seinen 24-jährigen Sohn sowie vier weitere Beschuldigte.
Die im Baustoffsektor tätigen Beschuldigten sollen mehrere tausend Lieferdokumente von Entsorgungsbetrieben gefälscht haben. Den Kunden sei mit gefälschten Belegen die ordnungsgemäße Entsorgung vorgespiegelt und hoch in Rechnung gestellt worden.
Erstmeldung am 1. April, 8.36 Uhr; zuletzt aktualisiert um 12.30 Uhr.
Titelfoto: Bildmontage: Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, Moritz Frankenberg/dpa