Razzia in Dresden: SOKO ermittelt gegen Teenie-Nazis

Dresden - Razzia gegen die Teenie-Nazis: Über vier Monaten nach Übergriffen auf vermeintliche Teilnehmer eines Demokratiefestes, gab es am Montagmorgen drei Hausdurchsuchungen im Dresdner Osten.

Die "Elblandrevolte" ist der Dresdner Ableger der "Jungen Nationalisten".
Die "Elblandrevolte" ist der Dresdner Ableger der "Jungen Nationalisten".  © Eric Hofmann

Dabei wurden bei den Teenagern auch Schreckschusswaffen gefunden.

Am 15. April fand in Bautzen zum zweiten Mal der "Happy Monday" statt, eine Art Fest für Demokratie und Vielfalt. Gegen diese Veranstaltung hatte die "Elblandrevolte", wie sich der Dresdner Ableger der "Jungen Nationalisten" nennt, mobilisiert und reiste zum Stören nach Bautzen.

Auf der Hin- und Rückfahrt kam es dann zu Übergriffen: Tobias R. (17) und Justus S. (17) sollen sich dabei 17.15 Uhr im Trilex nach Bautzen einem Fahrgast in den Weg gestellt und ihn bedroht haben.

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Auf der Rückfahrt sollen wieder Justus S. und Alexander T. (17) gegen 20.25 Uhr Passagiere angegriffen haben, die dagegen protestierten, dass die jungen Neonazis den Zug mit "Nazi-Zone" Aufklebern beklebten. Als diese sich auf das Zugklo flüchteten, sollen die Pöbler davor postiert und erfolglos versucht haben, in die Toilette einzudringen.

Die Polizei ermittelt in allen Fällen wegen Nötigung, konnte aber die Opfer noch nicht ermitteln. Bei den mutmaßlichen Angreifern kam es in den Dresdner Stadtteilen Niederpoyritz und Bühlau zu Hausdurchsuchungen.

Razzia in Dresden: SOKO findet Schreckschusswaffen!

Nachdem die Täter unerkannt entkommen konnten, nutzte die Polizei beim CSD in Dresden die Möglichkeit, die Personalien aller Personen aufzunehmen, die einem Aufruf der "Elblandrevolte" gefolgt waren. Diese wurden schließlich mit den Bildern der Überwachungskamera aus den Trilex-Zügen abgeglichen. (Archivbild)
Nachdem die Täter unerkannt entkommen konnten, nutzte die Polizei beim CSD in Dresden die Möglichkeit, die Personalien aller Personen aufzunehmen, die einem Aufruf der "Elblandrevolte" gefolgt waren. Diese wurden schließlich mit den Bildern der Überwachungskamera aus den Trilex-Zügen abgeglichen. (Archivbild)  © Eric Hofmann

"Es wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt, insbesondere Speichermedien", so LKA-Sprecherin Kathleen Zink. "Weiterhin konnten drei Schreckschusswaffen samt Munition und vier in Fahndung stehende amtliche Kennzeichen der Bundespolizei sichergestellt werden."

Ob die drei Teenager Mitglieder oder Umfeld der "Elblandrevolte" sind, muss noch ermittelt werden.

Die Soko Rex sucht in dem Verfahren noch Zeugen der Übergriffe, insbesondere die Angegriffenen: 0800/855 2055.

Titelfoto: Eric Hofmann

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