Razzia in Berlin und Brandenburg: Polizei beschlagnahmt DAS bei jungen Neonazis

Berlin - Die Polizei durchsucht im Zuge von Ermittlungen in der rechten Szene seit den frühen Morgenstunden mehrere Gebäude in Berlin und Brandenburg.

n Berlin und Brandenburg durchsuchte die Polizei mehrere Gebäude im Rahmen von Ermittlungen in rechtsextremen Kreisen. (Symbolbild)
n Berlin und Brandenburg durchsuchte die Polizei mehrere Gebäude im Rahmen von Ermittlungen in rechtsextremen Kreisen. (Symbolbild)  © TAG24

Die Ermittlungen richteten sich gegen neun männliche Beschuldigte im Alter zwischen 16 und 23 Jahren, sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft.

Ihnen werden räuberische Erpressung, gefährliche Körperverletzung, Diebstahl mit Waffen und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

Nach Informationen der Staatsanwaltschaft fanden die Durchsuchungen in Berlin in Hellersdorf, Köpenick, Marzahn und Neu-Hohenschönhausen statt. In Brandenburg durchsuchten die Beamten Gebäude in Letschin und Wandlitz.

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Polizisten beschlagnahmten mutmaßliche Beute aus Straftaten, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Dazu zählen mögliche Tatkleidung, Handys, Schlagwerkzeug, Waffenteile, illegale Pyrotechnik sowie Schreckschusswaffen und Gaspistolen.

Zudem habe man Hinweise auf eine weitere Gewalttat erhalten, hieß es. Sieben Verdächtige wurden von den Polizisten vor Ort angetroffen. Von ihnen wurden unter anderem Fingerabdrücke genommen. Festgenommen wurde aber niemand laut Sprecher.

Insgesamt seien an der Razzia rund 160 Kräfte beteiligt gewesen, darunter der Staatsschutz, das Berliner Landeskriminalamt, Spezialeinsatzkräfte und Hundertschaften.

Beschuldigte geraten durch Videos ins Visier der Ermittler

Bei den Beschuldigten wurden unter anderem diese fotografierten Gegenstände von der Polizei gefunden.
Bei den Beschuldigten wurden unter anderem diese fotografierten Gegenstände von der Polizei gefunden.  © Polizei Berlin (Bildmontage)

Nach Angaben des Sprechers haben die Beschuldigten teilweise Verbindungen zu den Organisationen "Jung und Stark" und "Deutsche Jugend voran". Die Behörde betrachtet diese Organisationen als rechtsextrem. Zunächst hatte die "BZ" berichtet.

Nach den Ermittlungen sollen die Beschuldigten in unterschiedlicher Weise an drei Fällen beteiligt gewesen sein. Bei dem ersten Vorfall geht es um einen Überfall auf einem Mann, der ein T-Shirt der linksextremen Antifa-Bewegung trug.

Sieben der Männer sollen diesen am 13. September in Marzahn verfolgt und auf ihn eingeschlagen haben. Dann sollen sie den Mann gezwungen haben, sein Shirt auszuziehen und ihnen zu geben.

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Eine Woche später sollen Männer in Hellersdorf an einer Bushaltestelle auf einen unbekannten Mann eingeschlagen und auf ihn eingetreten haben, als er am Boden lag. Das Opfer konnte laut Staatsanwaltschaft nicht ausfindig gemacht werden.

Durch Aufnahmen aus einer Überwachungskamera der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gerieten die Beschuldigten jedoch ins Visier der Ermittler.

Weste und Waffen wohl gestohlen

Ein 20-Jähriger aus Marzahn-Hellersdorf zog die Aufmerksamkeit der Ermittler auf sich durch ein Foto auf einer Social-Media-Plattform. Darauf soll er in einer ballistischen Schutzweste der Berliner Polizei mit zwei Waffen zu sehen sein.

Der Mann soll laut Staatsanwaltschaft Sympathisant der Organisationen "Jung und Stark" und "Deutsche Jugend voran" sein und als Handwerker Zugang zu einem Polizeigebäude gehabt haben. In der Zeit von April bis Dezember 2023 soll er dies für den Diebstahl von Weste und Waffen genutzt haben.

Erstmeldung: 9.58 Uhr, zuletzt aktualisiert: 13.04 Uhr

Titelfoto: Polizei Berlin (Bildmontage)

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