Razzia gegen "Obstkisten-Mafia": 200 Beamte im Einsatz - Beute in Millionenhöhe
Düsseldorf - Die Polizei ist mit einer größeren Razzia und rund 200 Beamten gegen eine Diebesbande vorgegangen, die sich auf Obstkisten spezialisiert hatte.
In Essen und Köln seien insgesamt elf Objekte durchsucht und sechs Verdächtige festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag in Düsseldorf. Die Bande habe sich neben Obstkisten auf Buntmetalle spezialisiert.
Nachdem sie bei Dachdeckern reichlich Werkzeuge, Kupfer und Messing gestohlen habe, habe sie es auch zunehmend auf Obstkisten abgesehen, weil es auf jede Kiste 3,70 Euro Pfand gibt.
Mithilfe von Hehlern in Köln habe die Bande die Kisten in großem Stil zu Geld gemacht. Die Ermittler gehen von einer Beute in Millionenhöhe aus. Die Staatsanwaltschaft habe entsprechend Vermögensarreste in Höhe von 1,1 Millionen Euro erwirkt.
Es seien elf Autos und 30.000 Euro Bargeld sowie etwa 10.000 der Obst- und Gemüsekisten im Wert von 50.000 Euro sichergestellt worden. Insgesamt seien so Vermögenswerte in Höhe von etwa 300.000 Euro abgeschöpft worden.
Banden-Mitgliedern droht eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren
Seit Juli vergangenen Jahres werde gegen acht Verdächtige ermittelt. Man sei ihnen mit verdeckten Maßnahmen wie Observationen auf die Schliche gekommen, sagte Staatsanwalt Julius Sterzel.
Ihre Beute habe die Gruppe in drei Übersee-Containern gelagert, die in einer Lagerhalle in Köln standen. Die sechs festgenommenen Verdächtigen im Alter von 24 bis 39 Jahren wurden einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der sie alle in Untersuchungshaft schickte.
Schwerer Bandendiebstahl und gewerbsmäßige Bandenhehlerei werden mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft.
Titelfoto: Markus Gayk/dpa