Polizisten finden in Reihenhaus DIY-Bomben, Chemikalien und radioaktive Steine

Hamburg - Bei der Durchsuchung eines Reihenhauses in Hamburg wegen mutmaßlich gefährlicher Substanzen machte die Polizei am Dienstag zahlreiche Funde. Die werfen viele Fragen auf.

Feuerwehrleute in Chemikalienschutzanzügen waren ebenfalls bei der Razzia in Hamburg-Neuallermöhe im Einsatz.
Feuerwehrleute in Chemikalienschutzanzügen waren ebenfalls bei der Razzia in Hamburg-Neuallermöhe im Einsatz.  © HamburgNews

Waffen- und Sprengstoffexperten sahen sich am Nachmittag im Gebäude am Anna-Siemsen-Gang im Stadtteil Neuallermöhe genau um und gingen dabei sehr vorsichtig vor. Denn zuvor hatte es einen Tipp gegeben, dass der dort wohnende 26-jährige Deutsche möglicherweise gefährliche Stoffe im Haus lagert. Betrieb er schlimmstenfalls eine Bombenwerkstatt?

TAG24 erfuhr von der Polizei am Mittwoch, was die Ermittler bei der knapp dreieinhalb Stunden dauernden Durchsuchung an Halloween gefunden haben.

Darunter sind zwei radioaktive Steine, die in speziellen Behältern aufbewahrt wurden. Die Gesteinsbrocken sind nur schwach strahlend und daher nahezu ungefährlich, sagte ein Polizeisprecher. Es wird aber geprüft, ob ein unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen vorliegt.

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Außerdem fanden die Beamten einige Chemikalien, was genau, lies die Polizei offen. Von den Substanzen sei aber keine Gefahr ausgegangen. Offenbar besteht aber der Verdacht, dass sie zur Herstellung von Explosivstoffen benutzt werden können.

Landeskriminalamt untersucht gemachte Funde

Der 26 Jahre alte Tatverdächtige wurde in Gewahrsam genommen.
Der 26 Jahre alte Tatverdächtige wurde in Gewahrsam genommen.  © HamburgNews

Denn es soll geprüft werden, ob sie unter das Ausgangsstoffgesetz fallen. Damit soll die unerlaubte Herstellung von Explosivstoffen verhindert werden. Es regelt die Vermarktung und Verwendung bestimmter Chemikalien, darunter Salpetersäure, Wasserstoffperoxid und Ammoniumnitrat.

Zusätzlich wurden zwei möglicherweise explosionsfähige Gegenstände entdeckt. Handelt es sich um selbstgebastelte Bomben? Waffen- und Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes schauen sich das jetzt genauer an. Zu guter Letzt fanden die Ermittler einen für Privatpersonen nicht zugelassenen Böller.

Der 26-jährige Verdächtige wurde zwar vorläufig in Gewahrsam genommen, er wurde aber nicht festgenommen. Er befindet sich daher auf freiem Fuß. Der Polizei ist er aus Jugendtagen bekannt. Den bisherigen Ermittlungen zufolge gibt es keinen Hinweis auf ein extremistisches oder politisches Motiv.

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Was wollte der Mann mit den radioaktiven Steinen, den Chemikalien und den mutmaßlichen Sprengsätzen? Das müssen die Ermittlungen klären.

Titelfoto: HamburgNews

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