Mega-Ermittlungen: 130.000 Beamte im Einsatz gegen den Menschenhandel

Den Haag (Niederlande) - Im Zeitraum zwischen dem 8. und 15. Mai kam es in insgesamt 44 Ländern zu einer groß angelegten Maßnahme gegen illegalen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung, bei der über 200 Verdächtige festgenommen werden konnten.

Insgesamt wurden 212 Personen verhaftet und 1416 Opfer identifiziert. Hier verhaftet die kolumbianische Polizei fünf Menschenhändler.
Insgesamt wurden 212 Personen verhaftet und 1416 Opfer identifiziert. Hier verhaftet die kolumbianische Polizei fünf Menschenhändler.  © Europol

Im Rahmen der Operation "Global Chain" wurden unter österreichischer Führung in 25 EU-Staaten und in 19 weiteren Ländern, darunter auch in Deutschland, Grenzkontrollen, Razzien und Überwachungsmaßnahmen durchgeführt, gab Europol am Donnerstagvormittag bekannt.

In den gemeinsam koordinierten Ermittlungen von Europol, Frontex und Interpol lag der Fokus dabei hauptsächlich auf dem Aufspüren und Unterbinden von kriminellen Aktivitäten der Menschenhändler. Hauptaugenmerk galt dabei der Ausbeutung von Kindern.

Dabei verfolgten die Ermittler das Ziel, mögliche Opfer von Menschenhandel oder sexueller Ausbeutung zu identifizieren, zu schützen und für die weiteren Ermittlungen zu befragen.

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Während der Maßnahmen kam es dabei zu insgesamt 212 Festnahmen und der Identifizierung von 1416 potenziellen Opfern der kriminellen Gruppen.

Kinder zum Betteln gezwungen und Frauen für Sex-Arbeit ausgebeutet!

In einem Lastwagen entdecken die Ermittler durch einen Scan, dass sich ein Mensch im Inneren versteckte.
In einem Lastwagen entdecken die Ermittler durch einen Scan, dass sich ein Mensch im Inneren versteckte.  © Europol

Für den Schlag gegen den Menschenhandel waren in dem genannten Zeitraum rund 130.000 Beamte im Einsatz, erklärte Europol weiter.

Sie überprüften dabei circa 1,6 Millionen Personen, durchsuchten über 25.000 Gebäude und 153.300 Fahrzeuge. Rund 8600 Flüge und knapp 4000 Grenzübergänge wurden überwacht.

So konnten schwedische Ermittler beispielsweise fünf minderjährige Jungen ausfindig machen, die auf der Straße im Auftrag eines 19-Jährigen betteln mussten.

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In Serbien kam es zu sieben Festnahmen von Verdächtigen, die zusammen elf Frauen ausgebeutet haben sollen. Die Einsatzkräfte in Nord-Mazedonien verhafteten elf Personen, die für den Handel mit Minderjährigen verantwortlich sein sollen.

Am Ende der durchgeführten Maßnahmen konnten durch die gesammelten Erkenntnisse 244 neue Ermittlungsverfahren aufgenommen werden.

Titelfoto: Bildmontage: Europol

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