Kugel- und Zylinderbomben: Mehr als eine halbe Tonne Sprengstoff beschlagnahmt

Groß-Gerau - Rund 554 Kilo Sprengstoff in Form von illegal gehandelter Pyrotechnik entdeckten Zollfahnder bei einer Razzia in Südhessen. Unter anderem beschlagnahmten die Ermittler mehr als 500 Kugel- und Zylinderbomben, wobei die größte Kugelbombe allein aus rund zweieinhalb Kilo Sprengstoff bestand!

Die Montage zeigt links eine Kugelbombe mit zweieinhalb Kilo Sprengstoff, rechts sogenanntes Großfeuerwerk.  © Montage: Zollfahndungsamt Frankfurt am Main

Die Zoll-Aktion fand bereits am 13. Dezember im letzten Jahr im Kreis Groß-Gerau statt, wie das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main und die Staatsanwaltschaft Darmstadt am heutigen Donnerstag gemeinsam mitteilten.

Demnach waren die Zollfahnder durch ein Paket voller Pyrotechnik (rund siebeneinhalb Kilogramm Sprengstoff) aus der Tschechischen Republik auf die Spur eines 36-jährigen Mannes geraten. An diesen war die verdächtige Sendung adressiert gewesen.

Da der 36-Jährige keine sprengstoffrechtliche Erlaubnis für den Umgang mit Großfeuerwerk der Kategorie F3 habe, sei gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet worden, hieß es weiter.

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Am 13. Dezember schlugen die Zollfahnder dann zu: Sie durchsuchten einen Bauernhof im Kreis Groß-Gerau. In einem ehemaligen Kühlraum und einer Lagerhalle wurden die Beamten fündig!

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Zoll-Schlag im Kreis Groß-Gerau: Rund 554 Kilo Sprengstoff sichergestellt

Laut Zollfahndungsamt Frankfurt zeigt dieses Bild nur einen Teil der beschlagnahmten Kugel- und Zylinderbomben.  © Zollfahndungsamt Frankfurt am Main

Die Fahnder stellten unzählige pyrotechnische Gegenstände sicher, für die der 36-Jährige keine Erlaubnis hatte, darunter waren allein 582 Kugel- und Zylinderbomben.

"Die größte vorgefundene Kugelbombe hatte eine Nettoexplosivstoffmasse von zweieinhalb Kilogramm", ergänzte ein Sprecher.

Insgesamt wurden bei der Zoll-Aktion rund 554 Kilogramm Sprengstoff beschlagnahmt. Spezialisten des Hessischen Landeskriminalamts übernahmen den Abtransport.

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Gegen den 36-Jährigen werde nun "wegen des Verdachts des illegalen Handel-Treibens mit pyrotechnischen Gegenständen" ermittelt.

Ein Zollsprecher ergänzte noch, dass insbesondere in den Tagen vor Silvester immer wieder Feuerwerkskörper unbekannter Herkunft oder mit mangelnder Verarbeitung nach Deutschland eingeführt und dort verkauft würden. Die Verwendung dieser Raketen und Knaller könne im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein!

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