Kinderporno-Razzia im Norden: Zwölfjähriger unter den Verdächtigen!
Kiel - Razzia im Norden! Die "Ermittlungsgruppe Kinderpornografie" der Kieler Polizei hat am Donnerstag ein Dutzend Durchsuchungen an verschiedenen Orten in Schleswig-Holstein durchgeführt.
Wie die Beamten mitteilten, wurden ab 6 Uhr morgens Objekte in den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Segeberg sowie in Neumünster durchsucht. Dabei wurden "zahlreiche Datenträger" sichergestellt.
Die 12 (!) bis 46 Jahre alten Tatverdächtigen waren zuvor "nach intensiven Ermittlungen" wegen des Besitzes von Kinderpornografie in den Fokus der Ermittler geraten.
Bislang gibt es aber keine Hinweise, dass die Verdächtigen untereinander vernetzt sind. Zudem liegen keine Erkenntnisse vor, dass sie die aufgefundenen Daten selbst "hergestellt" und damit aktiven Missbrauch begangen haben.
Aufgrund fehlender Haftgründe beantragte die Staatsanwaltschaft im Vorfeld keine Haftbefehle. Die Verdächtigen werden sich in entsprechenden Gerichtsverfahren verantworten müssen.
Die Auswertung der sichergestellten Datenträger wird nun einige Zeit in Anspruch nehmen. Dabei soll auch geprüft werden, ob und an welche anderen Personen das Material weiterverbreitet wurde.
Kinderporno-Besitz oder -Verbreitung bedeutet mindestens ein Jahr Gefängnis
Die "Ermittlungsgruppe Kinderpornografie" besteht derzeit aus 15 Beamten und wurde 2013 eingerichtet. Ihr Zuständigkeitsbereich erstreckt sich über den gesamten Bereich des Kieler Landgerichts, also die Städte Kiel und Neumünster sowie die Kreise Plön, Rendsburg-Eckernförde und Segeberg.
Übrigens: Zum 1. Juli 2021 hat der Gesetzgeber das Strafrecht im Feld der Kinderpornografie verschärft. Seitdem gelten der Besitz und die Verbreitung als Verbrechen und werden mit einer Mindestfreiheitsstrafe von einem Jahr geahndet.
Das oder mehr erwartet nun auch die Tatverdächtigen in diesem Fall.
Titelfoto: Markus Klümper/DPA