Großrazzia in mehreren Bundesländern: 400 Beamte durchsuchen Baufirmen
Köln - In mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen werden seit dem heutigen Mittwochmorgen Baufirmen durchkämmt. Auch andere Bundesländer sind betroffen.

Nach Angaben des Zollamtes Köln durchsuchten seit den frühen Morgenstunden fast 400 Beamte im Auftrag der ansässigen Staatsanwaltschaft 36 Wohn- und Geschäftsräume mehrerer Baufirmen.
Demnach liege der Großteil der Objekte in NRW, allerdings sind auch in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Bremen Beschäftigte der Behörde im Einsatz.
"Gegen zwei Frauen und fünf Männer im Alter von 20 bis 60 Jahren, haben wir in Köln, Leverkusen und Bergisch-Gladbach Haftbefehle vollstreckt", erklärt Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln.
Unterstützt werde man bei der Razzia von verschiedenen Spezialeinheiten des Zolls und der Bundespolizei.
Ermittlungen richten sich gegen insgesamt 13 Personen

So sollen sich die Ermittlungen gegen insgesamt 13 Personen richten, die verdächtig sind, als Bande diverse Baufirmen betrieben und dabei ihre Arbeitnehmer nicht oder nicht richtig zur Sozialversicherung angemeldet sowie ihnen Schwarzlöhne ausbezahlt zu haben.
Es bestünden hinreichende Anhaltspunkte bezüglich der Straftaten des bandenmäßigen Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt sowie der Steuerhinterziehung. Demnach betrage der geschätzte Schadensbetrag satte 15 Millionen Euro.
"Unserem heutigen Zugriff sind umfangreiche verdeckte Ermittlungen vorausgegangen. Mit der zeitgleichen Durchsuchung aller Wohnungen und Fahrzeuge der Tatverdächtigen sowie der anschließenden Vernehmung der Beschuldigten und Zeugen treten wir nun in die offene Phase des Ermittlungsverfahrens ein", führt der Sprecher weiter aus.
Zur Sicherung der Beweismittel seien neben den Einsatzkräften auch IT-Forensik-Teams sowie vier Bargeldspürhunde des Zolls im Einsatz. "Auch mit ihrer Hilfe wollen wir am heutigen Tag Vermögensarreste von fast drei Millionen Euro vollstrecken", erklärt Ahland abschließend.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa