Großrazzia gegen illegale Migration in Döner-Buden
Leipzig/Halle (Saale) - Schlag gegen die "Döner-Mafia" in Mitteldeutschland: Hunderte Bundespolizisten haben am Dienstag in Leipzig und Halle Gewerbeobjekte und Wohnungen türkischer Gewerbetreibender durchsucht. Es geht um das Einschleusen illegaler Arbeitsmigranten.
Es sind oft junge Männer aus Ostanatolien und den kurdischen Gebieten im Süden, die in sächsischen Döner-Imbissen das Kebab bereiten. Ob sie das freiwillig machen oder Schleuserschulden abarbeiten – das versuchen hiesige Ermittler seit Jahren zu ergründen.
Auch bei der Razzia am Dienstag ging es um illegale Arbeitsmigration. Um 6 Uhr morgens stürmten rund 200 Bundespolizisten Wohnungen, Dönerläden, eine Fladenbrot-Bäckerei und einen Autohandel.
Zwei türkische Geschäftsleute – beide 57 Jahre alt – stehen als Hauptbeschuldigte im Verdacht, hier mit illegalen Migranten Geld zu machen.
Während dem in Leipzig lebenden Verdächtigen vorgeworfen wird, die Landsleute nach Deutschland einzuschleusen, steht sein Kompagnon aus Halle im Verdacht, die Neuankömmlinge illegal zu beschäftigen.
Nach Angaben von Bundespolizei-Sprecher Jens Damrau stellten die Beamten zahlreiche Unterlagen sicher, außerdem illegale Waffen wie eine Stahlrute und ein Butterflymesser.
Weil sich während der Razzia zudem der Verdacht auf Gammelfleisch ergeben habe, sei auch die Lebensmittelüberwachung eingeschaltet worden, so der Sprecher.
Titelfoto: Bundespolizei