Groß angelegte Drogen-Razzia in Berlin: 400 Beamte im Einsatz
Berlin - Zoll und Polizei haben am Mittwoch mit rund 400 Kräften eine Großrazzia wegen mutmaßlichen Rauschgiftschmuggels in Berlin durchgeführt.
Dabei wurden mehrere Wohnungen an der Herzbergstraße, Ecke Siegfriedstraße in Berlin-Lichtenberg durchsucht, teilte Christian Schüttenkopf vom Zollfahndungsamt in München an diesem Mittwoch vor Ort mit.
Mehrere Menschen seien bereits vorläufig festgenommen worden.
Hintergrund sei der Einfuhrschmuggel von mehreren Hundert Kilogramm Rauschgift aus den Niederlanden.
Bereits am Dienstag habe es im selben Rahmen 30 Wohnungsdurchsuchungen im Berliner Stadtgebiet gegeben.
Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin berichtet bei Twitter von dem Einsatz gegen den Rauschgifthandel
Dabei seien ebenfalls mehrere Haftbefehle vollstreckt worden.
Update, 17.02 Uhr: Zwölf Verdächtige bei Großrazzia gegen Drogenschmuggler verhaftet
Bei der Razzia seien am Mittwoch zwölf Verdächtige in Berlin verhaftet worden, erklärte ein Sprecher der federführenden Staatsanwaltschaft Aachen am Mittwoch. Mehrere Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Berliner Polizei, des Zolls und der Bundespolizei, darunter auch die GSG 9, waren im Einsatz.
Im Verdacht steht eine vietnamesische Bande. Sie soll in den vergangenen Jahren mehrere hundert Kilogramm Rauschgift, synthetische Drogen und Cannabis-Produkte wie Marihuana, aus den Niederlanden nach Deutschland geschmuggelt und in Berlin und Bayern verkauft haben. Von einer Menge im mittleren bis oberen dreistelligen Kilogrammbereich war die Rede.
Mitglieder sollen laut Polizei auch bewaffnet gewesen sein. Durchsuchungen gab es unter anderem im Berliner Bezirk Lichtenberg nahe dem riesigen Asiamarkt-Center an der Herzbergstraße, das auch als Anlaufstelle für vietnamesische Schleuserbanden bekannt ist. Beschlagnahmt wurden große Mengen Bargeld, Handys und Glücksspielautomaten. Von vielen kontrollierten Verdächtigen sollen noch die Personalien festgestellt werden. Auch Aufenthaltserlaubnisse sollen geprüft werden, so der Sprecher.
Die Ermittlungen liefen seit 2018, wie Sprecher Christian Schüttenkopf vom Zollfahndungsamt München sagte. Die Spur führte nach Angaben der Fahnder aus Erlangen und Nürnberg in Bayern über Aachen in die Niederlande und von dort aus wieder nach Berlin. Die bayerische Kriminalpolizei war deshalb auch in Berlin vor Ort.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa