Fälschungen im großen Stil: Razzia nimmt Käufer von gefakten Dokumenten hoch
Berlin - Mit einer Razzia sind Bundespolizisten in Berlin und Brandenburg gegen mutmaßliche Käufer von gefälschten Dokumenten vorgegangen.
38 Wohnungen wurden laut Angaben einer Sprecherin der Bundespolizei am Mittwoch in "so gut wie jedem Bezirk" in Berlin durchsucht sowie zwölf Wohnungen in mehreren Städten Brandenburgs und eine in Mecklenburg-Vorpommern.
Einsatzkräfte hätten gefälschte und verfälschte Identitätskarten, Reisepässe, Aufenthaltstitel oder Führerscheine entdeckt.
Sie sollen den Erkenntnissen zufolge in sozialen Medien bestellt und dann aus der Türkei nach Deutschland geschickt worden sein. Zuvor hatten Medien berichtet.
In einer Berliner Wohnung wurde zudem eine mögliche Fälscherwerkstatt entdeckt, wie es in einer Mitteilung von Mittwochabend hieß.
Demnach wurden während der Durchsuchungen neun unerlaubt aufhältige Menschen in Gewahrsam genommen.
Tätergruppe handelte hauptsächlich aus der Türkei
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Tätergruppe hauptsächlich aus der Türkei agiert. Den Tatverdächtigen wird banden- und gewerbsmäßige Urkundenfälschung vorgeworfen, wie die Bundespolizei mitteilte.
Die mutmaßliche Bande soll in den Jahren 2021 und 2022 weltweit mehr als 9000 verfälschte oder gefälschte Ausweispapiere versandt haben, darunter rund 920 Postsendungen nach Deutschland.
Ermittler hätten bislang 551 Tatverdächtige identifizieren können.
Titelfoto: Sven Kaeuler/dpa