Betrug in Millionenhöhe: Razzia wegen Corona-Teststationen
Berlin - Mit falschen Zahlen und Betrug mit ihren Corona-Teststationen soll eine Betrügerbande in Berlin neun Millionen Euro vom Staat erschwindelt haben. Die Folge: eine Razzia.
Die Verdächtigen sollen 18 Teststationen im ganzen Stadtgebiet in Berlin betrieben haben und viel mehr Tests abgerechnet haben als es tatsächlich gab, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Die Beamten verhafteten den 46-Jährigen Chef der Bande und seine 44-jährige Schwester am Donnerstagmorgen, durchsuchten zahlreiche Wohnungen und Teststationen in ganz Berlin und beschlagnahmten Vermögen. Die Zeitung "B.Z." hatte berichtet.
Der Vorwurf der mutmaßlichen betrügerischen Abrechnungen von neun Millionen Euro mit der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin bezieht sich auf den Zeitraum von Mai 2021 bis Februar 2022.
Pro Tag wurden über die Testcenter also etwa 30.000 Euro zu viel abgerechnet. Mehr als sechs Millionen Euro, die abgerechnet wurden, soll die Bande auf das Konto eines Komplizen in der Türkei überwiesen haben.
Dass es bei der Abrechnung der Tests, die den Menschen kostenlos angeboten wurden, zu vielen Betrügereien kam, ist schon länger bekannt. Besonders anfangs wurde kaum kontrolliert und die Testcenter konnten fast beliebige Zahlen zu erfolgten Tests angeben.
Aktualisiert, 31. März, 16.27 Uhr
Titelfoto: Morris Pudwell