Auch in Sachsen: Razzien gegen antisemitische Hassverbreiter im Internet
Sachsen - Seit dem Hamas-Überfall auf Israel scheint Antisemitismus auch in Deutschland wieder zum "guten Ton" zu gehören. Das Netz ist voll von rechtem, linkem und arabischem Judenhass. Am heutigen Dienstag nun machten die Polizeibehörden in Sachsen und 14 weiteren Bundesländern Jagd auf die schlimmsten Hetzer.
Es war ein vom Bundeskriminalamt (BKA) koordinierter "Aktionstag zur Bekämpfung von Hasspostings". An 127 Orten in der Republik verschafften sich Ermittler am Morgen Zugang zu Wohnungen und Büros von Personen, die zuvor im Netz strafbare Hass-Tiraden abgesetzt hatten.
In Sachsen waren Extremismus-Ermittler in Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Görlitz auf "Hausbesuch".
Laut Landeskriminalamt (LKA) wurden insgesamt sechs Männer im Alter zwischen 23 und 67 Jahren sowie eine Frau (42) als Beschuldigte vernommen.
Sie alle sollen mit antisemitischen Posts aufgefallen sein, öffentlich den Holocaust geleugnet oder volksverhetzende Inhalte veröffentlicht haben.
Krasser Anstieg von Hasspostings in vergangenen Jahren
Mit solchen Aktionen wolle man deutlich machen, dass Täter jederzeit mit einer konsequenten Strafverfolgung zu rechnen haben, erklärte Sachsens LKA-Sprecher Kay Anders. Und forderte die Menschen auf, antisemitische Hasspostings der Polizei zu melden.
Die registrierten Fallzahlen von antisemitischen Hasspostings seien in den letzten Jahren erheblich angestiegen, teilte das BKA mit. Innerhalb von nur drei Jahren hätten sich die Zahlen bis ins Jahr 2023 (1671) mehr als vervierfacht.
Zudem müsse von einem großen Dunkelfeld ausgegangenen werden.
Titelfoto: -/Bayerisches Landeskriminalamt/dpa