70 Straftaten in sechs Jahren: Razzia gegen internationale Lkw-Schlitzer-Bande

Dresden - Von 2015 bis 2021 soll eine polnische Bande von "Planenschlitzern" insgesamt 70 Straftaten begangen haben! Deshalb durchsuchte das Landeskriminalamt Sachsen federführend am 28. November Objekte der vermutlich international tätigen Verbrecher in Polen und sogar auf Mallorca.

Einsatzkräfte der Polizei durchsuchten Objekte in Polen und auf Mallorca. Das Foto stammt von einer früheren Razzia gegen "Planenschlitzer" aus dem Jahr 2021.
Einsatzkräfte der Polizei durchsuchten Objekte in Polen und auf Mallorca. Das Foto stammt von einer früheren Razzia gegen "Planenschlitzer" aus dem Jahr 2021.  © Lino Mirgeler/dpa

Wie die Staatsanwaltschaft Dresden mitteilte, wird den Beschuldigten in Sachen schwerer Bandendiebstahl eine ähnliche Vorgehensweise vorgeworfen: Sie sollen nachts auf Rastplätzen von Autobahnen kleine Löcher in Lkw-Planen geschlitzt haben.

Dabei hätten Täter Ausschau nach interessanter Ladung gehalten und diese in einen mitgebrachten Laster geladen. Anschließend brachte die Bande ihre Beute allem Anschein nach über die polnische Grenze und verkaufte sie gewinnbringend weiter.

Das Verfahren richtet sich nun gegen insgesamt acht Beschuldigte aus Polen im Alter von 33 bis 46 Jahren. Gegen drei von ihnen konnten europäische Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt werden.

Tatorte der Bande: Lkw-Parkplätze an Autobahn-Raststätten. Die Kriminellen warteten jedoch meist, bis es Nacht wurde. (Symbolbild)
Tatorte der Bande: Lkw-Parkplätze an Autobahn-Raststätten. Die Kriminellen warteten jedoch meist, bis es Nacht wurde. (Symbolbild)  © Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa

Gegen die anderen Beschuldigten vollstreckten polnische Behörden separat Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse.

Ein mutmaßliches Bandenmitglied machte es sich auf Mallorca bequem

Täter schlitzen Lkw-Planen auf, um an kostbare Ladung zu gelangen. (Symbolbild)
Täter schlitzen Lkw-Planen auf, um an kostbare Ladung zu gelangen. (Symbolbild)  © Zentralbild/dpa-Zentralbild/dpa

Bei der Razzia durchleuchteten Einsatzkräfte verschiedene Objekte im Raum Gorzow Wielkopolski (Woiwodschaft Lebus, Polen) sowie auf Mallorca (Spanien). Auf der Baleareninsel machte es sich einer der Beschuldigten nämlich bereits gemütlich.

Sichergestellt wurden Beweismittel wie Funkgeräte, Mobiltelefone, SIM-Karten und mutmaßliches Diebesgut aus Schlitz-Aktionen. Arrestbeschlüsse gab es auch noch obendrauf, und zwar in Höhe des Schadenswertes von knapp 167.000 Euro. Bei zwei Beschuldigten fanden Ermittler zudem eine Vielzahl hochwertiger Fahrräder und E-Bikes, denn: Sie betrieben gemeinsam einen Fahrrad-Laden.

Die Ermittlungen führte die im LKA Sachsen eingerichtete Koordinierungsstelle "Planeschlitzen" durch. Der groß angelegte Einsatz fand dann gemeinsam mit der obersten Abteilung für die Bekämpfung gegen organisierte Kriminalität in der Wojewodschaft Lebuser Land (Polen) statt.

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Weiterhin waren die Policia Nacional Illes Baleares (Spanien) und die Polizeidirektionen Dresden und Görlitz sowie das LKA Brandenburg beteiligt. Die Ermittlungen laufen weiter.

Titelfoto: Fotomontage: Lino Mirgeler/dpa//Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa//Zentralbild/dpa-Zentralbild/dpa

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